Uta Abendroth: Redakteurin
Fotoproduktion
Sie organisiert Fotoproduktionen wie zum Thema „Keramik“ in Heft 2/2018: Da behält sie auch bei vielen Objekten den Überblick
Kreativ und mit einem guten Gespür für Design
Ich bin mit vielen Designklassikern aufgewachsen, ohne es zu wissen – für mich war das einfach mein Zuhause. Dass es bei Freunden anders aussah, habe ich registriert, ein Thema war es nicht. Aus der Grundschule bin ich stets mit den neuesten Infos zum Outfit meiner Mathelehrerin nach Hause gekommen, doch was sie sagte, so meine Mutter, blieb nicht unbedingt hängen.
Ich war immer ein großer Theaterfan, und mein erster Berufswunsch war Bühnenbildnerin – aber dazu fehlten mir Mut und zeichnerisches Talent. Heute denke ich, dass sich alle meine Interessen in dem Job als Journalistin bündeln: Ich suche ansprechend gestaltete Produkte auf Messen und Reisen, gehe den Dingen auf den Grund (am liebsten gleich bei der Herstellung in der Glasbläserei, Schmiede oder Porzellanwerkstatt), setze die Objekte bei Fotoshootings in Szene und kreiere so Bilder im Kleinen.
Immer ein Auge auf Trends
Interessant ist, wie man über die Jahre Trends kommen und gehen sieht. Manches wiederholt sich, manches ist nicht totzukriegen, und manches verschwindet zum Glück ganz schnell wieder. Diese Strömungen zu beobachten, sie zu bewerten, in Texten einzuordnen und mit Fotos zu vermitteln, das ist nach wie vor eine spannende Herausforderung. Ich mag vor allem die Arbeit im Team mit Fotografen und Stylisten.
Interviews sind, ebenso wie die Recherchen vor Ort, persönliche Highlights. Grandseigneurs wie
- Gae Aulenti,
- Richard Sapper,
- Maddalena de Padova,
- Michele de Lucchi
- und Philippe Starck
Moderation
Uta Abendroth moderiert Talks wie den mit Ica Bally, bei dem die 96-Jährige über die Entstehung des „ess.tee.tisch“ erzählt
Ein echter Gewinn ist es, mit den Kollegen vom FEINSCHMECKER zusammenzuarbeiten. Jeder hat seine Kompetenzen, die wir in Gesprächen bündeln – so entstehen abwechslungsreiche Themen.
Schön ist es, wenn man aus der eigenen Redaktion ein Kompliment für einen Artikel bekommt, weil man weiß, die anderen können es beurteilen. Liebevollen Spott kann ich mir in Bezug auf die aufwendigen Fotoproduktionen – da kommen Berge von Paketen – anhören: „Frau Abendroth packt aus, Frau Abendroth packt ein“. Aber am Ende fallen dann Sätze wie: „Du hast die schönsten Seiten im Heft“ oder „Du hast wieder so tolle Sachen aufgetan“.