Durian-Frucht: Die asiatische Delikatesse ist nichts für feine Nasen
Das erwartet Sie hier:
Durian: Die Königin der Tropenfrüchte
In Südostasien, wo die Durian beheimatet ist, gilt die Frucht seit Jahrhunderten als Delikatesse. Kein Wunder, dass die "Königin der Tropenfrüchte" einen stolzen Preis hat: In der Nebensaison kann ein einziges Exemplar bis zu 45 Euro kosten. Geschäfte in China und Singapur rufen zum Teil sogar mehrere hundert Euro für die Durian-Frucht auf.
Der größte Erzeuger und Exporteur von Durian-Früchten ist Thailand, gefolgt von Malaysia und Indonesien. Hier wächst die Tropenfrucht am Durianbaum, auch Zibetbaum genannt. Das Malvengewächs kann bis zu 40 Meter in die Höhe ragen und pro Jahr rund hundert Früchte tragen. Die Haupterntezeit ist zwischen Mai und Juli, bei manchen Sorten auch bis in den September hinein.
Der Name Durian stammt übrigens aus dem Malaiischen: "Duri" bedeutet Dornen und verweist auf die charakteristischen Stacheln der Durian-Frucht.
Wie sieht die Durian-Frucht aus?
Es gibt mehr als 30 verschiedene Durian-Sorten. Die Früchte sind mal ei- oder birnenförmig, mal rund und an ihrer ledrigen, olivgrünen bis braungelben mit Stacheln übersäten Haut erkennbar. Im Innern der bis zu 30 Zentimeter langen und fünf Kilogramm schweren Durian-Frucht befinden sich mehrere Samen und fünf Segmente mit braunem oder gelblichem Fruchtfleisch. Dessen Konsistenz ist cremig, bei überreifen Exemplaren wird es matschig.
Stinkfrucht: Der Geruch der Durian
Im Westen ist die Durian als Stinkfrucht oder Kotzfrucht bekannt. Diese Alias-Namen verdankt das Tropengewächs seinem intensiven Geruch, der beim Öffnen oder Aufplatzen entweicht und an vergorene Eier und Ammoniak erinnert.
Der Verzehr der Stinkfrucht kann bei unbedarften Essern Würgereiz, manchmal Erbrechen und stundenlanges Unwohlsein mit Magenkrämpfen hervorrufen. Die Frucht sollte unbedingt den idealen Reifegrad haben. Überreife Exemplare sind ungenießbar und riechen intensiv nach Vergorenem.
Der Geruch der Durian ist besonders für Europäer zwar stark gewöhnungsbedürftig, aus biologischer Sicht aber durchaus sinnvoll. Einheimische Tiere wie Elefanten, Tiger, Schweine und Affen lieben den Gestank und stürzen sich auf die Früchte. Auf diese Weise verbreiten sie mit ihrem Kot die Samen im Wald und sichern den Fortbestand der königlichen Tropenfrucht.
Übrigens: Auch Einheimische wissen um den extremen Geruch ihrer Delikatesse. In Thailand ist es beispielsweise verboten, die Durian-Frucht auf öffentlichen Plätzen zu verzehren.
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Wie schmeckt die Durian-Frucht?
Generell schmeckt jede Durian anders, selbst wenn die Früchte von ein und demselben Baum stammen. Typisch für die Tropenfrucht ist eine bittere Süße, die wir von Mandelaroma kennen. Auch ein Hauch Vanille kommt häufig durch sowie ein Beigeschmack von Käse und Cognac.
Grundsätzlich gelten die thailändischen Durians als süßer und weniger geruchsintensiv als die Exemplare aus Malaysia. Eine der begehrtesten Sorten ist aufgrund ihres ausgewogenen Geschmacks die Mao Shan Wang (im Englischen Musang King), erkennbar am goldgelben Fruchtfleisch.
Ist die Durian-Frucht gesund?
Die Durian-Frucht ist in ihrer Heimat eine geschätzte Energie- und Fettquelle. In 100 Gramm frischer Durian stecken je nach Sorte etwa 150 Kilokalorien und fünf Gramm Fett. Auch der Vitamingehalt wiegt schwer: 100 Gramm Durian haben um die 32 Milligramm Provitamin A, was dem durchschnittlichen Bedarf im Monat entspricht. Mit einer Portion Stinkfrucht lässt sich außerdem der Vitamin C Speicher auffüllen. Rund 42 Milligramm sind in 100 Gramm Durian enthalten.
Gesundheitliche Vorzüge der Durian-Frucht sind wissenschaftlich nicht belegt, doch in Südostasien schwört man auf die positive Wirkung der Königsfrucht. Sie soll bei Fieber und Hepatitis zur Genesung beitragen und als natürliches Aphrodisiakum wirken.
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Wo kann man Durian kaufen?
Im Südostasien-Urlaub ist es ein Leichtes, Durian zu kaufen. Während der Erntezeit bekommen Sie die Frucht an nahezu jeder Straßenecke. Bei uns in Europa ist die sogenannte Stinkfrucht in gut sortierten Asialäden erhältlich. Hier finden Sie Durian-Früchte in der Regel bereits geschält und luftdicht verpackt im Kühlregal, wo sie sich maximal fünf Tage halten.
Tipp: Vor Ort sollten Sie nur ganze Durians kaufen oder die Frucht frisch öffnen lassen. Das Risiko, ein überreifes, ungenießbares Exemplar zu erlangen, ist ansonsten groß.
Ob eine Durian den richtigen Reifegrad hat, lässt sich an der goldenen Farbe erkennen und bei ganzen Früchten zusätzlich durch Riechen herausfinden. Im Innern hören Sie die Samen hin und her fallen. Beim Abklopfen ist ein dumpfer, tiefer Ton zu hören. Das Fruchtfleisch sollte cremig und keinesfalls matschig sein.
Je runder die Durian-Frucht, desto ergiebiger ist sie übrigens. Hier haben Sie die Chance auf den größten Fruchtfleisch-Anteil.
Durian-Frucht zubereiten: Verwendung der Stinkfrucht
Nach dem Kauf lässt sich die Durian-Frucht mit einem scharfen Messer öffnen. Dafür schneiden Sie die Schale längs auf und entfernen diese Stück für Stück. Vorsicht: Die Stacheln können scharf sein. Tragen Sie bei diesem Arbeitsschritt besser Handschuhe.
In mundgerechte Stücke zerteilt, wird das Durian-Fruchtfleisch traditionell roh verzehrt. Eine andere, weit verbreitete Verwendung: Die geschälte Durian in Salzwasser kochen und als Chutney oder Püree zu Reis servieren.
Daneben gibt es Pizza, Kaffee und Gebäck mit Durian. Ebenfalls bei uns erhältlich sind Durian-Chips. Dafür wird das noch feste Fruchtfleisch dünn geschnitten, geröstet und frittiert. Ein weiterer Import, der zum Trend werden könnte, ist Durian-Eis.
Durian in der Gastronomie
Die Durian schafft es mehr und mehr auch in die Gastroszene. Immer mehr hiesige Street-Food-Restaurants und Spitzenköche experimentieren inzwischen mit der Durian-Frucht. Sie bereiten damit unter anderem außergewöhnliche Desserts zu wie beispielsweise Durian-Flan.