Gemütliche Lokale in Deutschland
Region Stuttgart: So oder so ein Genuss.
Baden-Württemberg
Vetter. Essen & Trinken, Stuttgart
Kein Wunder, dass dieses lebhafte Lokal schon seit Jahren ein Liebling der Stuttgarter ist: Die Bistroküche ist schmackhaft, und die Preise sind ausgesprochen gastfreundlich. Das hausgemachte Tafelspitzsülzchen mit Rösti ist ein prima Auftakt, das kleine Coq au Vin blanc ebenso beliebt wie die guten Schmorgerichte, etwa Kaninchenkeule oder Lammhaxe, aber auch die Kalbszunge mit Schnittlauchsauce oder das Duroc-Kotelett sind echte Lieblingsgerichte. Die Weinkarte ist nicht groß, bietet aber auch ein gutes Angebot an glasweise ausgeschenkten Flaschen.
Bayern
Xaver’s, München
Endlich mal ein junges Wirtshaus, das auch preislich kein City-Nepp ist! Im letztem Jahr eröffneten Xaver Theresa und Jakob Portenlänger das Lokal zusätzlich zum elterlichen „Alten Wirt“ neu. Warm und laut ist es zwischen den billardgrünen Wänden, Andrang und Enge machen aus Fremden schnell neue Tischgemeinschaften. Gemeinsam isst man Klassiker wie saftigen Bioschweinsbraten mit Knödel und Blaukraut oder „Dreierlei Geschmiertes“ (Erdapfelkas, Obazda, Schmalz) auf Nussbrot der Grünwalder Biobäckerei „BrotZeit“. Die Produkte (teils auch bio) kommen von guten Produzenten. Ein schönes Beispiel für den Neustart eines klassischen Wirtshauses.
Berlin
Layla
Die israelische Küche ist der größte aktuelle Trend in der Hauptstadt, und sie ist es in dem neuen Lokal von Israels Starkoch Meir Adoni zu Recht: Man sitzt rund um die offene Küche an Tischen oder direkt am Küchentresen und wird von der beschwingten, ausgelassenen Atmosphäre sofort in den Bann gezogen. Die aromatischen orientalisch-mediterranen Ge-richte sind zum Teilen gedacht, und am besten startet man mit dem jemenitischen Hefebrot kubaneh und Dips – Suchtfaktor! Das Tatar „Layla“ vom Kalb mit Auberginencreme ist schon ein gefragter Klassiker, und von dem sous vide vorgegarten und über Feuer gegrillten Oktopus mit Karotte könnte man eine zweite Portion bestellen. Tel-Aviv-Lifestyle in Berlin!
Brandenburg
Speisenkammer, Burg/Spreewald
Ein wunderbares Beispiel für passionierte, moderne Regionalküche! Und dann liegt das Lokal auch noch idyllisch und ist mit viel Charme und Atmosphäre gestaltet. Spreewälder Produkte werden hier kreativ interpretiert: Bauch, Rücken, Keule und Leber vom Milchferkel kommen etwa mit Sauerkrautnudeln (Nudeln und Sauerkraut mit Speck angebraten), grobem Senf und Salatherzen auf den Teller. Auch auf der Weinkarte stehen gute Abfüllungen aus den benachbarten Weinregionen Sachsen und Saale-Unstrut.
Bremen
Küche 13
Das beliebte, leger-sympathische Lokal mit blanken Holztischen und Patron Jan Philipp Iwersen genießen viel Anerkennung in der Stadt. Der Chef ist gefragt und kocht auch schon mal für Bremer Honoratioren im Rathaus. Die Weinexpertise macht Spaß – (gereifte) Raritäten und ausgesuchte Weine aus Deutschland und Europa stehen (fair kalkuliert) auf der Karte. Vor allem aber ist die mediterran inspirierte Küche der Grund für die Bebliebtheit. Die Sauce zur Pasta mit Rinderfiletspitzen und Morcheln ist intensiv, butterzart sind die Kalbsbäckchen. Hungrige Hansestädter freuen sich, dass die Gerichte teils in mächtigen Portionen daherkommen.
Hamburg
Petit Bonheur
Wenn eine einladende Atmosphäre und eine persönliche Ansprache der Gäste so perfekt zusammenkommen wie in der schönen Brasserie mit den weinroten Wänden, Spiegeln und Kronleuchtern von Patron Ergün M. Uysal, dann ist das ein Glücksfall. Französisch ist die Karte mit Austern, Froschschenkeln, Weinbergschnecken und Bouillabaisse. Fein schmeckt zum Beispiel das Duett von Enten- und Gänseleber, kräftig das Elsässer Sauerkraut mit Blut- und Leberwurst. Wer Fleisch bevorzugt, ist mit dem Filet „Café de Paris“ zu Sauce béarnaise und Trüffeln bestens versorgt. Auch die Weinauswahl deutscher und französischer Herkunft ist gut. Da passt alles!
Hessen
Bastian‘s, Friedberg
Seit zwei Jahren bespielt Chris Bastian Draisbach die historische Hofreite und hat die kulinarisch eher unauffällige
Region Wetterau auf die Genusslandkarte gekocht. Im hell und freundlich renovierten Gastraum gibt es aromastarke Gerichte, fein, zeitgemäß und kreativ umgesetzt, darunter Tortellini mit Handkäs und Frankfurter Kräutern und das „Coq au Vin 2019“ aus gebackener Keule und einer mit Zwiebelmus gefüllten Perlhuhnbrust in grüner panko-Paniermehlkruste mit Knusperhaut, Zwiebelkonfitüre und Speckgnocchi. Überraschend und mit hohem Wohlfühlfaktor!
Mecklenburg-Vorpommern
Bistro „George“ by Weinhaus Uhle, Schwerin
Auch in diesem Jahr wieder unser Favorit! Das Ensemble aus Hotel, Restaurant und Weinhandel mit Bistro wurde auf Anhieb die Top-Adresse der Landeshauptstadt. Hier ist man immer gut versorgt, was nicht nur an den 300 Weinen liegt, sondern vor allem auch an der schmackhaften Regionalküche aus hochwertigen Zutaten, die ideenreich bodenständig verarbeitet werden. Der Sauerbraten vom heimischen Reh kommt mit Rosinen, Biogemüse und Selleriepüree, die Blutwurst vom Bio-Gut „Gallin“.
Niedersachsen
Intuu, Göttingen
Ein Gewinn für die Region ist das schick-moderne Restaurant mit lässiger Atmosphäre, japanisch lateinamerikanischer Nikkei-Küche und lockerer, charmanter Betreuung durch den jungen Service. Hier ist das unkomplizierte Motto: Wenn etwas fertig gekocht ist, kommt es sofort auf den Tisch, auf Wunsch auch zum Teilen in die Mitte. Etwa Wolfsbarsch-ceviche mit Avocado und leche de tigre (ceviche-Marinade mit Fisch, Limette, Chili) oder Rinderfilet vom Josper-Grill.
Nordrhein-Westfalen
Henne Weinbar Restaurant, Köln
Im gemütlich-schicken Lokal mit Bistrotischen, Designlampen und lauschigem Innenhof hinter breiter Fensterfront sorgt Sommelier Fabrice Thumm nach einem Jahr des Bestehens aus seiner wachsenden Auswahl von über 300 Positionen für Spaß im Glas. Hendrik „Henne“ Olfens aromatische und präzise Gerichte – eine Art Gourmet- Tapas – schmecken von der Auster mit Johannisbeeressig und Petersilienstielen bis zum gegrillten Schweinebauch mit Zwiebelsud, Comté und Meerrettich prima.
Rheinland-Pfalz
Clyne – Das Restaurant, Speyer
Engagierte Gastgeber! Klein und persönlich ist das Lokal mit den Backsteinwänden, in dem die Betreiber wirklich alles selbst zubereiten. Es gibt nur ein wechselndes Menü, aus dem man einzelne Gänge wählen kann, da ist immer alles frisch. Die Zutaten sind von guter Qualität und meist saisonal bestimmt. Dass hier gutes Handwerk die Grundlage ist, schmeckt man bei den Gerichten, die zeitgemäß und ohne Spielereien serviert werden. Gans und Wild in der Saison, Bärlauch und Spargel zu ihrer Zeit. Dazu ein herzlicher, zugewandter Service. Was will man mehr?
Saarland
Landgasthof Paulus & Der Laden, Nonnweiler
Ein Paradebeispiel für einen Landgasthof! Was im engagierten Familienbetrieb auf die Teller kommt, ist oft überraschend und keineswegs nur traditionell: Linsen-Schwarzwurzel-Ananas-Salat mit in Ananassalbei gebeizter Lachsforelle zum Beispiel oder Schwarzwurzelflan mit Radicchio-Birnen-Salat. Alle Zutaten werden nachhaltig erzeugt, das Fleisch kommt vom heimischen Limousin-Rind, gebacken und geschmort wird im Steinbackofen.
Sachsen
Frieda, Leipzig
Ein erfreulicher Neuzugang, der Spaß macht: In dem heiteren Bistronomielokal mit petrolfarbenen Wänden und schwarzen Marmortischen überzeugen die zugewandte Ansprache von Lisa Angermann und Andreas Reinke, die lockere Atmosphäre als auch die Qualität der Gerichte. Zwei Menüs, „Frieda klassisch“ und „en vogue“, bieten schmackhafte, moderne Gerichte wie Eismeersaiblingstatar mit Kapuzinerkressewurzel und frischem Wasabi.
Sachsen-Anhalt
ToBi ornot ToBe, Dessau
Tobias Felger hat der Stadt mit seinem unkonventionellen Lokal im Bauhausstil eine neue, attraktive Genussadresse
beschert. Sowohl mittags wie auch abends – dann mit etwas ambitionierterer Küche – kann man hier in entspannter Atmosphäre gut essen. Die Zutaten für Flammkuchen aus hausgemachtem Sauerteig, Gerichten wie Nierenzapfen (frz. onglet) mit Kalbsbries, Erdnuss und Fragola-Trauben kommen meist von regionalen Erzeugern.
Schleswig-Holstein
Genuss-Shop Johannes King, Sylt
Das hübsche weiße Friesenhaus von Johannes King am Keitumer Ortseingang ist so etwas wie die Insel-Wohnküche, in der man sich auch zu einem Snack und einem Glas Wein einfindet – ein echter Genusstreffpunkt. Das kann eine (natürlich) hausgemachte Kleinigkeit wie seine „Dosensuppe à la King“ sein oder Röstbrot mit Matjes und Radieschen oder die perfekten Rinderrouladen. Selbst die Sylter lassen sich die Delikatessen und Zubehör für den heimischen Küchenalltag, die es hier im kleinen Lädchen zu kaufen gibt, mit Vorliebe in ihre Erst- oder Zweitwohnungen liefern.
Mehr Tipps finden Sie in unserem Guide "Die besten Restaurants für jeden Tag 2019/20"