Japanische Restaurants: Die besten Adressen in Düsseldorf
Little Tokyo in Düsseldorf: Das Herz der größten japanischen Community Deutschlands
„Kommen Sie herein – Irasshaimase!“ Wenn man stimmgewaltig-freundlich so in einem Lokal empfangen wird – ist das noch Düsseldorf? Aber ja: Willkommen in Little Tokyo! So nennen Einheimische – und selbst Navigations-Apps – liebevoll das japanische Viertel in der Rheinmetropole Düsseldorf. Hier schlägt das Herz der größten japanischen Community Deutschlands und Kontinentaleuropas, seit sich in den 1950ern japanische Firmen und Konzerne in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt ansiedelten. Rund 8500 Japaner leben hier inzwischen.
Japanische Schriftzeichen, demnächst auch auf zusätzlichen Straßenschildern, Hotel, Bäcker, Läden, bunt dekorierte Schaufenster und junge Menschen, auffällig geschminkt als Comicfiguren, sorgen für Farbe entlang der tristen Immermannstraße, der teils vierspurigen Verkehrsader vom Hauptbahnhof bis fast an die „Kö“. Seinen Höhepunkt erlebt Cosplay, das Verkleiden wie Helden aus japanischen Mangas, am jährlichen Japantag. Freunde der Nippon-Küche genießen die Vielfalt mit kleinen Lokalen im barartigen Izakaya-Style oder ambitionierten Fine-Dining-Restaurants dagegen täglich.
Japanisch essen in Düsseldorf – Japanese Cuisine vom Feinsten
Deutschlands beste japanische Küche ist auch ein Impulsgeber des bundesweiten Japan-Booms: Yoshizumi Nagayas ehemalige Köche des gleichnamigen Lokals Nagaya, ein japanisches Restaurant in Düsseldorf, ja machen heute an vielen neuen Wirkungsstätten Furore. Torben Schusters moderne Aromenküche mit Japan-Akzenten sorgt im Gut Lärchenhof in Pulheim für Aufsehen. Im Ito in Köln und Masa Japanese Cuisine in Frankfurt multiplizieren Kengo Nishimi und Masaru Oae den Stil ihres einstigen Meisters. Selbst im „Wintergarten“ im ehrwürdigen Brenners Park-Hotel & Spa steht Miso-Black Cod auf der Karte; Küchenchef Alexander Mayer absolvierte im „Nagaya“ ein Praktikum. Solche Anfragen bekäme er regelmäßig, nickt Nagaya, der vor über zwanzig Jahren nach langjähriger Ausbildung in Top-Restaurants in Japan nach Düsseldorf kam.
Sein Stil – dezent-elegant
„Anfangs waren die deutschen Gäste noch nicht so vertraut mit rohem Fisch, vor allem Sashimi. Da habe ich bekannte europäische Noten integriert“, blickt der 50-Jährige bescheiden auf die Entwicklung seines Stils im dezent-elegant eingerichteten Restaurant mit hellem Holz und Shoji-Schiebetüren aus Papier zurück. Der ist geprägt von einer harmonischen Kombination aus puristisch Japanischem und europäischer Spitzenküche, bei der neben Jus gelegentlich auch Butter und Sahne Verwendung finden. „Sehr viele Zutaten beziehe ich direkt aus Japan“, sagt der Perfektionist. Zum sautierten Filet der galizischen Rinderrasse Rubia Gallega serviert er geschmorten Maitake-Pilz und Schwarzwurzel als Püree, Chip und in Sesamsand gebacken – dazu eine mit der japanischen Klettenwurzel Gobō verfeinerte Jus. Fasziniert von diesen gleichzeitig neuen, doch vertrauten Geschmäckern beeindruckt hier eine spannende wie ausgewogene Aromenwelt. Ob es als bestes japanisches Restaurant in Düsseldorf zählt? Das sollten Sie selbst entscheiden und dort einen Abend mit japanischen Köstlichkeiten der Spitzenklasse genießen.
Das Überraschungsmenü Omakase im Restaurant Kaiseki
Zwei Straßen weiter interpretiert der Meister im neueren Yoshi by Nagaya Kaiseki in Düsseldorf, eine genaue Abfolge leichter Speisen, die ursprünglich zur traditionellen Teezeremonie gereicht wurden. Dezente Beleuchtung, dunkles Holz und eine Theke, hinter der Nagaya konzentriert nachhaltigen Balfegó-Thunfisch aus Spanien, eigens aus Japan importierte Dorade oder Holzmakrele mit dem einseitig geschliffenen japanischen Messer Yanagiba gekonnt zuschneidet. Mit tausendfach geübten Handgriffen drückt er zur Zartheit portionierten Fisch auf mild gesäuerten Reis mit einem Hauch Wasabi. Ein Pinselstrich eigens verfeinerter Sojasauce – das perfekte Nigiri darf, stilecht wie in Japan, mit den Fingern verzehrt werden.
Bei seinem Überraschungsmenü Omakase serviert er in seinem Restaurant die Sushi-Auswahl ganz unkonventionell mittendrin. Zuvor streichelte er versonnen über japanische Ginkgo-Blätter, die bei der kunstvoll dekorierten Vorspeisenvariation mit Tuna-Tatar unter Kaviar oder Tempura von violetter Süßkartoffel, die gerade in Japan Saison hat, farbenfroh zum Einsatz kamen. Beim Fischgericht blitzt kurz auf, dass auch hier europäische Küche kreativer Bestandteil ist. Zum himmlisch zarten Kabeljau, zuvor in Salz-Koji gebeizt, dekoriert mit frittierten Gingko-Nüssen auf Soba-Matcha-Spießen, gießt er einen fulminanten Hummerschaum an – köstlich opulent, präzise subtil.
Takumi: Ein japanisches Restaurant schreibt Erfolgsgeschichte
Weniger feinsinnig, doch ebenso befriedigend und stilecht kann das Schlürfen von Ramen sein. Im Restaurant Takumi wundern sich Düsseldorfer längst nicht mehr über einen japanischen Geschäftsmann, der einen Hemdknopf öffnet, den Schlips in den Schlitz schiebt, den Kopf über die dampfende Schüssel beugt, um genussvoll die langen Nudeln mithilfe von Stäbchen zu schlürfen. Die heiße Nudelsuppe ist hier ein Moment Heimat!
Auch Westeuropäer schätzen den Geschmack der Brühen aus Gemüse, Geflügel, Schweineknochen oder Fisch und Meeresfrüchten und suchen deshalb immer wieder gerne ein japanisches Restaurant wie das Takumi auf. Das endgültige Aroma bestimmt die Gewürzsauce Tare auf Basis von Sojasauce, Salz oder Miso. Das ursprünglich chinesische Gericht erobert längst als typisch japanisches Fastfood die Welt. Über Geschmack und Mundgefühl der Ramennudeln, hergestellt aus Weizen, Wasser und Kansui für Farbe und Elastizität, wird diskutiert wie in Italien über Pasta und Pizza. Für das Düsseldorfer Unternehmen Brickny war die Suppe der Beginn einer Erfolgsgeschichte mit mittlerweile deutschland- und europaweiten „Takumi“-Filialen.
Typisch für ein japanisches Restaurant: Plastiknachbildungen und bebilderte Speisekarten
In Düsseldorf sind solche Lokale wie an der Perlenschnur aufgereiht. Links werden Soba-Gerichte aus Buchweizennudeln angeboten, wenige Türen rechts nur Tonkatsu, paniertes, frittiertes Schweineschnitzel. Okonomiyaki, die „japanische Pizza“ aus Pfannkuchenteig mit Kohl, Dashi und Spezialsauce kommt mit wehenden Bonitoflocken Katsuobushi heiß vom Teppanyaki-Grill. Das Ambiente dieser Lokale ist oft spartanisch, die Küche trennt meist nur ein Vorhang vom Gastraum ab, bezahlt wird an einer Zentralkasse. Wer an Verständigungsgrenzen stößt, dem helfen Shokuhin-Sanpuru, Plastiknachbildungen der Gerichte im Fenster, und bebilderte Speisekarten.
Die Gäste warten schon vor der Tür
Ebenfalls authentisch ist die Alltagsküche im beliebten Nagomi, ein japanisches Restaurant im Bahnhofsviertel: „80 Prozent meiner Gäste sind Japaner“, erzählt Patron Hitoshi Nishizuka. Im schlichten Raum mit Sushi-Theke kommen Sake, der Schnaps Shōchū zusammen mit Rheinhessen-Riesling auf die blanken Holztische, stoßen Alt und Pils mit Kirin- und Asahi-Bier an. Gekonnt bereitet Nishizuka klassisches Sushi und Sashimi zu, brät aber auch Gänseleber, die er, über gekochten Rettich gelegt, mit zarter Miso-Sauce begießt. Wagemutige bestellen geschmacksintensiven gegrillten Kiefer von der Gelbschwanzmakrele.
Am meisten Spaß macht es, sich das Essen zu teilen. Der stille Mann arbeitete zehn Jahre in Sapporo, bevor er nach Deutschland kam und beim Sushi- und Sashimi-Spezialisten Yabase anheuerte. „Schweinshaxe!“, lautet seine Antwort auf die Frage, was er denn an deutscher Küche möge. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, bevor er das helle Licht im Laden anknipst. 18 Uhr. Die Gäste warten schon vor der Tür.
Japanische Restaurants in Düsseldorf im Überblick
Konzept: Neben dem Stammhaus kümmert sich Yoshizumi Nagaya ums „Yoshi by Nagaya“, „Roku“ und seit neuestem ums „Sankai by Nagaya“ in Istanbul. Abends Menü in zweierlei Umfang mit Upgrade-Optionen; dienstags, donnerstags bis samstags attraktives Lunchmenü (ab € 85).
Küche: Zusammenspiel japanischer und europäischer Zutaten und Techniken, Purismus und Opulenz in aufwendig-dekorativer Inszenierung. Anstelle der „Monatsvorspeise“ Seeaal-Tempura mit Daikon-Rettich beeindruckte das Upgrade (€ 39) nicht: bretonische Hummerscheibchen auf Aubergine mit mäßig mitreißendem Hummerschaum-Kleks, à part Hummerpraline mit sperrigem Soba-Knusper und gleichem Schaum. Das kleine Sashimi von der japanischen Dorade ging beim Yuzu-säuerlichem Dipp leider unter. Sushi, inklusive eines Futo-Maki, dieses Mal ausschließlich vom Tuna. Bekannte Nagaya-Qualität erreichte ein kleines Päckchen sanft gegarten Kabeljaus im Algenblatt auf Rettich-Fundament, dazu Dashi mit Reisessig um zwei Buchenpilze, süßsäuerliche Pflaume, Wasabi-Stängelchen und Kinome, jungem Blättchen der Sansho-Pfeffer-Pflanze.
Wein: Zahlreiche Positionen der hochpreisig kalkulierten Europa-Weinkarte mit vielen Sake waren gestrichen.
Atmosphäre: Trotz aktueller Gastro-Personalsorgen: auf diesem Niveau sollte leergegessenes Geschirr nicht minutenlang unbeachtet stehenbleiben.
Fazit: Bitte wieder mehr Fokus aufs gewohnte, aufregende Genusserlebnis mit Anspruch und professioneller Gastlichkeit.
Konzept: Im Yoshi gestaltet Yoshizumi Nagaya im Vergleich zum Nagaya alles einen Tick japanischer: das Sushi-Bar-Setting, das Kaiseki-inspirierte Menü auf besonderem Geschirr mit Blätter- und Blütendekoration. Fünf- oder Acht-Gang-Menü (€ 169-189) mit optionalen Zutaten-Upgrades (Miso-marinierter Black Cod € 29, japanisches Wagyu € 49), freitags, samstags mittags 6-Gang-Menü (€ 98)
Küche: Gemäß dem Omakase-Konzept ist dem Küchenchef die Zusammenstellung überlassen und die Speisenkarte verrät nicht viel. Los geht es stets mit einem aufwändig zusammengestellten und dekorierten Vorspeisenplatte Zensai, es folgen Sashimi, Fisch, Sushi, Fleisch und Dessert – die europäischen Elemente sind zurückhaltender dosiert als im Stammhaus.
Wein: Viele hochwertige Sake und Premiumweine in rigoros hoher Kalkulation.
Atmosphäre: Das stilvolle und reduzierte Ambiente mit Holz und weiß eingedeckten Tischen und teiloffener Küche erinnert an eine edle Sushi-Bar, das genießt man zu zweit oder führt auch ruhige Geschäftsgespräche.
Fazit: Hochwertiger Japan-Genuss mit Anspruch in intimen Rahmen.
Zuverlässige Wahl speziell für Sushi und Sashimi hinter holzvertäfeltem Fenster. Direkt am Geschehen ist man an der Sushi-Theke. Mittags Business-Menüs und Bento-Boxen.
Konzept: Zwischen Japanviertel „Little Tokyo“ und Hauptbahnhof liegt das Lokal für japanische Alltagsküche mit vielfältigem Angebot im Izakaya-Stil (eine Art Kneipe mit Essen). Kleine Terrasse auf dem Trottoir.
Küche: Zuverlässig bereitet Hitoshi Nishizuka Sushi aus Jakobsmuschel, Aal und Tuna-Cuts (ab € 9) und Sashimi aus Shimesaba, in Essig eingelegter Makrele (€ 12) zu. Doch auch Tempura, Nudelgerichte- und -suppen (ab € 8) sowie Katsudon, paniertes Schweinefleisch auf Reis (€ 12), überzeugen.
Getränke: Biere aus Deutschland und Japan, Auswahl an Reisschnaps Shōchū und Sake. Mini-Weinkarte.
Atmosphäre: Sushi-Theke, zweckmäßige Einrichtung und eine lebendige Stimmung durch japanische Familien und Geschäftsleute sorgen für ein authentisches Erlebnis.
Die lange Schlange am Eingang spricht für sich: Reichhaltige Ramen schlürfen sich bestens in einfacher, authentischer Atmosphäre. Diverse weitere Läden der Brickny-Gruppe in Düsseldorf und Deutschland.