Juan Amador verbannt Food-Fotos

Juan Amador verbannt Food-Fotos

Datum08.03.2019

Im Restaurant “Amador” in Wien ist Schluss mit Foodporn! Der hochdekorierte Spitzenkoch Juan Amador spricht sich gegen die Instagram-tauglichen Food-Fotos aus und verbannt sie, zumindest aus seinem Restaurant und von seiner Webseite. „Foodporn ist ein Betrug am Gast“, sagt Amador im Gespräch mit der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie Zeitung. „Über das eigentliche Erlebnis eines Restaurantbesuchs sagt ein Food-Foto überhaupt nichts aus. Da geht es um Emotionen auf ganz anderen Ebenen: Geschmack, Ambiente, zwischenmenschliche Beziehungen. Diese müssen wir auch in der Kommunikation wieder in den Vordergrund stellen.”, begründet er.

Digitaler Detox online wie offline

Der digitale Detox gilt ab sofort für alle Medien und für seine Webseite. Auch die Gäste vor Ort werden darum gebeten, auf Fotoaufnahmen der Speisen zu verzichten. Von generellen Verboten hält Amador allerdings nichts: „Sie sind genau die falsche Message. Durch Hektik und Stress der heutigen Zeit sind die Menschen oft getrieben und fotografieren wie automatisch, ohne groß darüber nachzudenken, ob das einen Sinn macht. In Wirklichkeit betrügen sie sich selbst um die Magie des Genusses.“, äußert sich der Sternekoch gegenüber der AHGZ. Stattdessen bietet er seinen Gästen an, für die Zeit des Besuches ihr Smartphone am Empfang abzugeben, sich aber bei wichtigen Anrufen informieren zu lassen – für den sinnlichen Genuss auf allen Ebenen.

Die Magie des Genusses

Wo etwas wegfällt, wird die Lücke durch etwas Neues wieder geschlossen: In Amadors Fall sollen es künftig vermehrt Stimmungs- und Detailfotos sowie Videos und Live-Übertragungen aus der Küche sein, die das Erleben des Restaurantbesuchs visuell verfeinern sollen. Dazu hat Juan Amador einen der besten österreichischen Sportfotografen – Markus Oberländer – engagiert: „Im Sport geht es darum, Emotionen festzuhalten. Und genau das wollen wir hier auch. Denn: „Essen ist mehr als die bloße Aneinanderreihung von hübsch anzusehenden Gerichten. Es ist Emotion. Und die braucht keinen Filter.“, erklärt der Koch.

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