Sophia Rudolph im Porträt: Moderne französische Küche in Berlin
Steckbrief Sophia Rudolph
Name: Sophia Rudolph
Alter: geboren 1987
Stationen: Internationale Ausbildung für Hotel-, Restaurantmanagement und Kochkunst am Institut Paul Bocuse in Ecully bei Lyon, Stationen im La Table de Ventabren bei Aix-en-Provence, im Alain Chapel in Mionnay und im Rutz in Berlin, ab 2016 Küchenchefin im Panama und seit 2020 im LOVIS
Restaurant: Das LOVIS in Berlin gehört zum Hotel Wilmina in einem ehemaligen Frauengefängnis. Inhaber sind das Architektenpaar Grüntuch Ernst. Das Haus steht für Contemporary German Cuisine mit französichen Einflüssen. “Offenheit für alle”, lautet der Leitgedanke im LOVIS, das sich für Nachhaltigkeit und Regionalität einsetzt.
DER FEINSCHMECKER zeichnet das LOVIS mit 2,5F aus. Die ausführliche Restaurant-Bewertung finden Sie am Ende dieses Artikels.
LOVIS
Lovis Restaurant & Bar
Kantstraße 79
10627 Berlin
Tel.: +49 30 201805160
www.lovisrestaurant.com
Mi-Sa 18:30 bis 23:30 Uhr geöffnet
Wie kam Sophia Rudolph zum Kochen?
Der Werdegang der Berlinerin Sophia Rudolph liest sich exzellent: Nach dem Abitur studiert sie zunächst am renommierten Institut Paul Bocuse in Lyon Restaurant- und Hotelmanagement. Eine Eintrittskarte in die Spitzengastronomie: Zu ihren frühen Stationen zählen legendäre Adressen wie das L'Oustau de Baumanière in Les-Bauxde Provence. Bei Alain Ducasse in Monaco und im Zwei-Sterne-Haus Alain Chapel in Mionnay entwickelt Sophia Rudolph ihre kulinarische Handschrift, die ihren Gerichten noch heute Finesse verleiht.
“Die französische Küche mit ihrem Fokus auf gutem Geschmack, exzellenten Produkten und großer Saucenkunst hat mich geprägt”, sagt sie. 2011 zieht es Sophia Rudolph zurück in die Heimat nach Berlin. Hier verfeinert sie ihren Stil und macht sich einen Namen, unter anderem als Chef de Partie und später als Souschefin unter Drei-Sterne-Koch Marco Müller im Rutz. Ihre erste Stelle als Küchenchefin tritt Sophia Rudolph schließlich 2016 im Panama an, bis sie 2020 die kulinarische Leitung des LOVIS-Restaurants übernimmt. Eine gute Entscheidung, auch wenn die Eröffnung aufgrund der Pandemie erst im März 2022 stattfindet. Doch das Warten hat sich gelohnt…
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Das Restaurant LOVIS unter Küchenchefin Sophia Rudolph
Das LOVIS ist Teil des familiengeführten Hotels Wilmina in der Berliner Kantstraße, wo auch Spitzenkoch The Duc Ngo einige seiner besten Häuser hat. Küchenchefin Sophia Rudolph und ihr Team kochen hier “Contemporary German Cuisine” – traditionelle deutsche Gerichte neu interpretiert. Natürlich nicht ohne französische Einflüsse. Die Köchin setzt dabei auf saisonale und regionale Produkte.
Ein Hauptakteur auf dem Teller ist Gemüse: Tomatentatar an gebeiztem Eigelb und Senfgurke, Petit Pois à la Française mit geräucherter Karotte, gegrillte Aubergine, grüne Bohnen und Chimichurri. Hauptsache lecker und auf den Punkt, lautet Sophia Rudolphs Ansatz. Ein Besuch im LOVIS soll glücklich und zufrieden machen. Dafür sorgt auch das besondere Ambiente vor Ort: Das LOVIS überrascht seine Gäste mit viel Backstein, einem einzigartigen Lichtkonzept, Bogenfenstern und einem gläsernen Garten. Hier ist jede und jeder willkommen – das spürt man.
No waste: Sophia Rudolph kocht nachhaltig
Geschmack steht im Fokus von Sophia Rudolphs Küche. Aber nicht zulasten der Umwelt. Die junge Küchenchefin schreibt sich das Prinzip “no waste” auf die Fahnen: Nichts wird weggeworfen. Außerdem bezieht sie den Großteil ihrer Produkte direkt aus Brandenburg. Einige Landwirt:innen der Region bauen extra fürs LOVIS spezielle Kräuter und besondere Gemüsesorten an. Daraus dürften künftig spannende, neue Kreationen erwachsen, die einen zweiten, dritten und vierten Besuch im ehemaligen Frauengefängnis allemal wert sind.
Sophia Rudolph ist nur eine von vielen Küchen- und Souschefinnen, die in Deutschland aktuell für Furore sorgen.
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Zu Gast bei Sophia Rudolph im LOVIS
Konzept: Fine Dining im Hotel Wilmina, das in einem einstigen Frauengefängnis entstanden ist. Menü (auch vegetarisch) und Gerichte à la carte.
Küche: Sophia Rudolph nennt ihren Stil „contemporay German Cuisine“ – viele Produkte aus Deutschland, zeitgemäß interpretiert. Sie setzt auf saisonale und regionale Produkte aus zertifizierten nachhaltigen Quellen aus Deutschland oder Europa und entwickelt mit ihrem Team Gerichte, bei denen Gemüse im Mittelpunkt steht: etwa eine Pilzterrine mit eingelegter Roter Bete und Nussbutter-Brioche (€ 19). Gebratenen Kräuterseitling oder angebratenes Pastrami serviert sie mit Daikon-Spaghetti und Dashi (€ 24/26). Zum Abschluss eine Tarte Tatin mit Salzkaramell und Zitronenthymian und/oder eine Käseauswahl vom Berliner Händler Blomeyer.
Wein: Deutschlands und Frankreichs Winzer prägen die Auswahl.
Atmosphäre: Zwischen den alten, hohen Backsteinwänden – die frühere Schleuse des Gefängnisses – entstand durch Überdachung das Restaurant. Kleine, schwebende Leuchtspots setzen das besondere Ambiente in Szene.
Fazit: Entspannter, zeitgemäßer Genuss in einem außergewöhnlichen Ambiente.