Porzellanikonen
Nymphenburg
Die Terrine „Rokoko“ wurde um 1760 entworfen, das Dekor „Cumberland“ stammt von Joseph Zächenberger. Ø 28 cm, 25 cm hoch, ca. € 18 000, www.nymphenburg.com
Nymphenburg, 1747 im Münchner Vorstadtschlösschen Neudeck gegründet, ist die letzte Reinstmanufaktur. Das heißt: Alle Schritte von der Fertigung der Porzellanmasse bis zur Bemalung in 24-karätigem Gold werden komplett in Handarbeit ausgeführt. Für das Dekor dieser Terrine braucht ein Porzellanmaler bis zu acht Wochen. Nymphenburg steht seit über 270 Jahren dafür, mit der Avantgarde zeitgenössischer Künstler und Designer zusammenzuarbeiten.
Fürstenberg
Seit 2014 ziert das Mondphasen-Dekor „Claire de Lune“ die Form „Auréole“. Milchgießer und Zuckerdose jeweils Ø 6 cm, 9 cm hoch, € 65 bzw. € 99, Tableau Ø 24 cm, ca. € 149, www.fuerstenberg-porzellan.com
„Eine Tasse geht durch 100 Hände“, heißt es seit der Gründung 1747 bei Fürstenberg. Zusammen mit namhaften Designern aus aller Welt schaffen die Handwerker der niedersächsischen Manufaktur zeitlose Porzellankunst. Dabei geht es vor allem darum, Klassiker für den Alltag zu kreieren. Zu dem Dekor „Clair de Lune“ für die Form „Auréole“ ließ sich der koreanische Keramikmeister Kap-Sun Hwang durch den Mond und seine Phasen inspirieren.
Meissen
Die Dose „New Splendour“ basiert auf einem Modell aus dem 19. Jahrhundert, für das Otto Dröglser 2017 ein neues Dekor entwarf. 17, 5 cm hoch, ca. € 2290, www.meissen.com
Meissen war 1710 die erste Porzellanmanufaktur Europas, das Markenzeichen der gekreuzten Schwerter steht bis heute für Qualität, Exklusivität und Individualität. Das sächsische Unternehmen kann aus dem weltweit größten und ältesten Bestand an Gipsformen und Modellen schöpfen, nahezu alle jemals gefertigten Entwürfe lassen sich reproduzieren. So vereint die von Hand bemalte Dose eine historische Form mit zeitgemäßem Dekor.
KPM
Das Dekor „Kurland Royal Noire“ wurde anlässlich des 250-jährigen Jubiläums der 1763 gegründeten Manufaktur entwickelt. Etagere Ø 30 cm, 35 cm hoch, ca. € 2248, www.kpm-berlin.com
Friedrich der Große gründete die Königliche Porzellan Manufaktur 1763 in Berlin, und die Metropole ist stets der Standort geblieben. Rund 200 Manufakturisten arbeiten hier an der Herstellung von Porzellan, das mal elegant-filigran, mal zeitlos-modern daherkommt. Die Etagere mit dem Kurland-Dekor von 1790, die erstmalig 2016 produziert wurde, zeigt das Streben nach Perfektion und vollkommener Handwerkskunst. Das 24-karätige Gold ist eine Extraportion Luxus.
Dibbern
Die reduzierte Ästhetik ist das Kennzeichen der Fine-Bone-China-Tasse, die 1997 designt wurde. Tasse Ø 9,5 cm, 6 cm hoch; Untertasse Ø 15 cm, Set ca. € 41,50, www.dibbern.de
Das 1966 in Bargteheide gegründete Familienunternehmen verbindet Handwerkstradition mit zeitgenössischem Design. Das bevorzugte Material ist Fine Bone China, das in einer Manufaktur in Bayern von Hand gedreht wird – Knochen- porzellan vereint eine außergewöhnliche Transparenz mit hoher Festigkeit. Dibbern versteht Geschirr als Bühne der Speisen, setzt daher auf Purismus und allenfalls sehr zurückhaltende Dekors.
Rosenthal
Bauhaus-Gründer Walter Gropius entwarf die auf geometrischen Formen beruhende Teekanne „TAC“, die 1969 auf den Markt kam. Volumen 1,35 l, ca. € 404, www.rosenthal.de
Rosenthal, 1879 in Selb gegründet, steht vor allem seit Mitte des 20. Jahrhunderts für die Zusammenarbeit mit bekannten Industriedesignern wie Walter Gropius, Raymond Loewy und Timo Sarpaneva sowie Künstlern wie Salvador Dalí und Andy Warhol. Neben dem designorientierten Geschirr wird in Franken aber auch klassisches Porzellan gefertigt; die Kollektion „Marie“ aus dem Jahr 1916 zählt immer noch zu den Bestsellern des Unternehmens.
Villeroy & Boch
Die Serie „Vieux Luxembourg Brindille“ interpretiert das mit 250 Jahren älteste Dekor des Unternehmens neu. Teller Ø 22 cm, ca. € 14,90, www.villeroy-boch.com
1748 begann François Boch mit der Herstellung von Keramikgeschirr, 1836 schlossen sich die Erben mit dem Konkurrenten Nicolas Villeroy zusammen. In einem Werk im saarländischen Mettlach wird seit 1809 weißes Steingut produziert, das günstiger ist als Porzellan, aber extrem fest. Man setzt hier auf die Koexistenz von Tradition und Moderne. So findet sich die Blütenranke von „Alt-Luxemburg“ als zeitgenössisches Motiv auf „Vieux Luxembourg Brindille“.
Kahla
Ein Handschmeichler mit samtweicher Oberfläche ist der Becher „Update“ (1998) mit „touch!“-Beschichtung (seit 2004). Ø 8,9 cm, 9,2 cm hoch, ca. € 26,96, www.kahlaporzellan.com
Seit 1844 wird im thüringischen Städtchen Kahla Geschirr gebrannt, Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte die gleichnamige Firma zu Deutschlands größten Porzellanherstellern. In der DDR verstaatlicht, wurde sie 1994 neu gegründet. Der Familienbetrieb mit 300 Mitarbeitern hat sich vor allem ungewöhnlichen Gestaltungsideen verschrieben und gewinnt regelmäßig Designpreise. Die Beschichtung „touch!“ isoliert gegen Hitze, ist spülmaschinenfest und lebensmitteltauglich.