Teestunde – Unsere acht Lieblingstees
Top-Qualitäten in schmucker Aufmachung – hochwertiger Tee ist der neue Genusstrend. Besondere Empfehlungen für die stilvolle Zeremonie von weiß bis schwarz
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Michael Bernhardi
Besser sah Tee noch nie aus
Teeliebhaber können sich freuen – und schon mal für den High Tea zu Hause den Wasserkocher hochfahren: Viele junge Manufakturen und Start-ups überbieten sich zurzeit mit Spitzenqualitäten in bildschöner, sehr moderner Aufmachung. Jenseits der Klischees von anglophilen Fans der Serien Downton Abbey und Bridgerton sowie der rein gesundheitsbewussten Therapie-Trinker wenden sich die jungen Teemarken gezielt an ein neues Publikum: Enthusiasten für Mode, Design und Lifestyle. Versandhäuser wie Westwing (Living) und YBPN (Kosmetik) sowie exklusive Kaufhäuser wie das Alsterhaus in Hamburg oder das KaDeWe in Berlin stellen die hübschen Dosen gern in ihre Regale – besser sah Tee noch nie aus.
Vorreiter der aktuellen Teekultur ist der Berliner Jens de Gruyter von Paper & Tea, er füllt besten Blatt-Tee aus Spitzenlagen in China und Indien in hübsche schneeweiße, originell illustrierte Dosen. Auch Seiten-Einsteiger Timo Noé Chitula („My Cup of Tea“) wählt weiße, geprägte Behälter für seine Raritäten wie den in Bananenblättern fermentierten Schwarztee. Ganz neu sind die puristischen schwarzen Dosen von Skeisan aus Düsseldorf, die sich bewusst an Männer richten („maskulin und unisex“, heißt es im Webauftritt). Marketingstrategie hin oder her – die Qualität all dieser Tees ist verblüffend exzellent. Hoch die (Tee-)Tassen!
WEISS UND ZART
Weißer Tee ist eine Kostbarkeit aus dem Süden Chinas, für den die Blattknospen und ersten zarten Blätter geerntet werden. Das junge Unternehmen Boteanicals aus Berlin gibt dem Weißtee „Pai Mu Tan“ Kornblumen und Bergamotteschalen hinzu. Lieblich-grasig-fruchtig. Boteanical „No 73“, 50 g € 25, www.boteanicals.com
MANGOFRUCHT
Der grüne Blatt-Tee Sencha aus Japan schmeckt pur angenehm grasig, er lässt sich aber auch hervorragend aromatisieren. Tree of Tea, das zum Unternehmen mymuesli gehört, gibt Mangostücke und Blüten zu den hellgrünen Blättern. Wuchtig fruchtig, mit Anklängen von Nüssen und Malz. „Sun of Heaven“, 100 g € 10,90, www.mymuesli.com
FRÜHLING IM GLAS
Die Blätter dieses Grüntees aus Zhejiang am Ostchinesischen Meer erinnern in der Form an junge Fichtennadeln. Geerntet werden sie in den ersten Wochen des Frühlings. Feines Aroma mit Noten von Limetten. „Pre Rain Anji Bai Cha“, 40 g € 25,90, www.tea-exclusive.de
TIGER IN DER DOSE
Typisch für die indischen Chai-Tees sind Aromen von Ingwer, Kardamom, Zimt und Süßholz, die dem südindischen Assam-Schwarztee beigemischt sind. Wunderbar würzig, wärmt Leib und Seele und fördert ein WWF-Tiger-Projekt. „Tchaï of the Tiger“, 100 g € 16,90, www.kusmitea.com
JASMINPERLEN
Die junge Teefirma eines Düsseldorfer Marketingstrategen heißt wie der legendäre Kaiser Shen Nun, „Sohn des Himmels“. Hunderte Tees wurden vom Team probiert, 14 ausgewählt. Die „X1.0“-Tee-Perlen aus Grüntee sind mit Jasminblüten aromatisiert. 70 g € 29,90, www.skeisan.com
BANANENGEREIFT
Timo Noé Chitula entdeckte in Nordvietnam diesen Wildtee, der von Bergvölkern gesammelt und in Bananenblättern gereift wird. Herausragender Schwarztee mit nussig-fruchtigem Charakter. „Banana Black“, 100 g € 15,95, www.mycupoftea-shop.com
GOLDENER EARL
Die klassische britische Teesorte, einst ein Geschenk für den Earl Grey, wird hier nicht wie üblich mit Tee aus Indien komponiert, sondern mit gereiften goldenen Schwarzteeblättern aus Yunnan in China, dazu bestes Bergamotteöl. Sehr elegant, exquisit, very British. „Golden Earl No. 514“, 60 g € 15, www.paperandtea.de
INDIENS BESTER
Für ihre Spitzentees ließ sich „La Mousson“-Chefin Nadine Stoll in London inspirieren. Als bester Tee Indiens gilt der Darjeeling „First Flush“. Aus Puttabong zwischen Nepal und Bhutan stammen die Blätter des exquisiten Tees. „Pamir“, 100 g € 14,95, www.la-mousson.de