48 Stunden in Konstanz
In der größten Stadt am Bodensee können Sie nicht nur die wunderschöne Altstadt oder die Blumeninsel Mainau erkunden, sondern sich auch kulinarisch verwöhnen lassen. Wir verraten, welche Restaurants und Cafés Sie in Konstanz kennen sollten.
Freitag
15 Uhr
Das Hotel Riva, dessen Restaurant Ophelia Dirk Hoberg mit aufbaute und seit mittlerweile zehn Jahren führt, ist ideal, um Konstanz und den Bodensee zu erkunden. Es steht direkt am See und bietet mit der Villa und dem modernen Neubau unterschiedliche Stile.
16 Uhr
Ein Spaziergang führt am Seeufer entlang über die Alte Rheinbrücke auf einen Kaffee ins N° elf. Das ultrakleine Café mit Laden könnte auch in Berlin stehen, hier trifft man sich bei außergewöhnlichen Kaffees und später auch bei leckeren Weinen. Alternativ leihen Sie sich ein Fahrrad – hier ist sowieso jeder mit dem Fahrrad unterwegs – und überqueren den Rhein auf der nahen Fahrradbrücke. Auch der gut beschilderte Bodensee Radweg ist fantastisch. Er führt rund 260 Kilometer am Ufer entlang um diesen unglaublich schönen See.
19.30 Uhr
Wer nicht für ein Menü im Ophelia oder für einen Abend auf der Terrasse des Seerestaurants Riva bleiben will, für den bietet alternativ das San Martino eine süffige Küche, zum Beispiel eine Bouillabaisse oder ein Steak vom Holzkohlegrill. An wenigen Tischen serviert Koch Jochen Fecht zudem ein Gourmetmenü, etwa mit „Hegau-Kalb, Karotte, Spinat, Morchel“. Er war es übrigens auch, der einst Dirk Hoberg ins Hotel Riva geholt hatte. Bekannt ist auch die Bar dort, vor allem wegen des Gastro-Urgesteins Hans Lauinger.
Samstag
10.30 Uhr
Nach dem Frühstück im Hotel wird die wunderschöne Altstadt erkundet. Konstanz kann mit einem reichen Kulturleben aufwarten: Das Theater Konstanz etwa hat eine lange Tradition, heute werden in dem kleinen Haus oft spannende und zum Teil auch kritische Stücke aufgeführt. Das ist typisch für Konstanz, die Stadt mag mit ihren alten Gassen beschaulich wirken, aber durch die Universität hat sie ein lebendiges, junges Flair. Das spürt man etwa in der Neugasse, in der sich gerade viele kleine, individuelle Geschäfte ansiedeln – etwa Nougatglück, wo es feines, selbst hergestelltes Nougat gibt. Typisch sind die vielen Goldschmieden und Schmuckläden. Hoberg ist auch ein Fan des Ateliers Zobel. Der Schmuck, der hier gefertigt wird, sei einzigartig, schwärmt er.
13 Uhr
Julian Müller-Nestler betreibt das Restaurant Essbar mit asiatisch angehauchter Fusion-Küche, etwa gedämpftem Burger oder marinierten Austern – alles wird auf kleinen Tellern serviert, die zwischen 10 und 15 Euro kosten. Eine Alternative ist nicht weit vom markanten Münster das Heinrich, ein modernes, nachhaltig ausgerichtetes Tagescafé, das zwei alteingesessene Gastronomen eröffnet haben. Mittags gibt es Bowls, Bagels und Suppen, nachmittags besten Kaffee und Kuchen.
16 Uhr
Mit dem Schiff geht’s in 15 Minuten nach Meersburg. Um ein Gläschen zu schlürfen und einen Flammkuchen zu essen, ist die Gutsschänke des Staatsweinguts Meersburg empfehlenswert, Die Küche ist einfach, der Ausblick aber eine Sensation. Nahebei ist das Weingut Aufricht mit sehr guten Weiß- und Grauburgundern, besonders ist auch der Auxerrois.
18 Uhr
Den Tag am Wasser ausklingen lassen in der Hafenhalle. Im großen Biergarten mit Aussicht auf den Hafen kann man herrlich entspannen.
19.30 Uhr
Die halbe Stunde Autofahrt nach Bodman lohnt, um im recht neuen Seehotel Villa Linde im Restaurant s’Äpfle zu essen. Dort sitzt man auf der Terrasse mit Blick aufs Wasser. Küchenchef Kevin Leitner sammelt viel selbst und gibt den Gerichten einen regionalen Einschlag, ohne sich auf Produkte aus der Umgebung zu beschränken. Das Team sei handwerklich sehr begabt, lobt Dirk Hoberg die Kollegen. Die Mitarbeiter arbeiteten alle früher bei ihm und fanden dort wieder zusammen.
Sonntag
10 Uhr
Nach dem Frühstück und vor der Abreise geht es noch auf die Insel Reichenau. Sie ist rund zehn Kilometer von der Altstadt entfernt und über einen Damm gut erreichbar – auch mit dem Fahrrad. Die Gemüse- und Obstbauern der Insel verkaufen ihre Ernte am Straßenrand.
12 Uhr
Auf dem Campingplatz Sandseele kann man ein Kanu mieten, vor allem aber ist das Restaurant mit guter Küche von lokalen Produkten wie Saibling mit Kartoffeln, Salat und Remoulade empfehlenswert. Der Betreiber ist Weinliebhaber, entsprechend gut ist das Angebot. Man sitzt direkt am Ufer.
14 Uhr
Auf dem höchsten Punkt der Insel wurde vor knapp 190 Jahren als Teehäuschen und Belvedere die Hochwart gebaut. Heute dient das kleine Gebäude als Keramikwerkstatt und Galerie. Die Betreiberin Juliane Epp bewirtet die Besucher aber auch mit Kaffee und hausgemachtem Kuchen. Man sitzt draußen auf einer großen Wiese an Gartentischen und schaut über die Insel und den Untersee.
15 Uhr
Herzhafter ist das Angebot bei Familie Riebel: Stefan und Urs Riebel gehören zu den letzten Berufsfischern am Bodensee, und so gibt es an den Bierbänken des einfachen, aber sehr beliebten Bistros Bei Riebels etwa Fischbrötchen mit selbst gefangenen Felchen, sauer eingelegt oder gebraten. Das ist nicht selbstverständlich: So viel Bodensee-Fisch, wie die vielen Gastronomen am Seeufer versprechen, gibt es gar nicht. Der Bestand wird immer kleiner, da das Wasser sehr sauber ist und dadurch nur wenige Nährstoffe bietet. Das ist ein großes Problem.