48 Stunden in Sevilla
In diesem Wochendtrip sind wir für 48 Stunden in Sevilla. Hier sind unsere Tipps für ein unvergessliches Wochenende.
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Freitag
14 Uhr
Ankunft am Flughafen. Die andalusische Hauptstadt (690 000 Einwohner) wartet mit den meisten Sonnenstunden Europas auf.
15 Uhr
Inmitten der von Zweitaktmotoren, Pferdegetrappel und Flamenco aus Lautsprechern geprägten Altstadt, nur drei Minuten von der Kathedrale entfernt, steht das Boutiquehotel Corral del Rey. Der einstige kleine Palast aus dem 17. Jahrhundert besticht durch Holzornamente, römische Säulen, Marmor- und Kalksteinbäder sowie 17 individuell eingerichtete Zimmer.
16 Uhr
Pflichtbesuch in der Kathedrale. Der größte gotische Kirchenbau der Welt beeindruckt mit dem Wahrzeichen der Stadt, der Giralda, einst Minarett und heute Glockenturm, gigantischen Spitzbögen, einem Hochaltar, zahlreichen Glasfenstern und dem Sarkophag von Christopher Columbus.
20 Uhr
Dinner im Espacio Eslava. Dieses Feinkostgeschäft verwandelt sich mittags und abends in ein belebtes Tapas-Restaurant mit modern interpretierter andalusischer Küche. Es gibt Platten mit Ibérico-Schinken (höchste Qualitätsstufe Cinco Jotas), Muscheln aus Cádiz in Spinat und Béchamel, frittierte kleine Tintenfische und gegrilltes Spanferkel aus Burgos. Man sitzt am Verkaufstresen oder entspannt draußen.
23 Uhr
Auf der Dachterrasse des Hotels Doña María gibt es Drinks mit bestem Blick auf Kathedrale, Giralda und das weiß gekalkte ehemalige jüdische Viertel Barrio Santa Cruz.
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Sue Callister
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David Maupilé
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PR
Samstag
9 Uhr
Frühstück im Hotel mit Obst, frischem Orangensaft und filigranen Croissants,
10 Uhr
Auf zur Plaza de España. Das halbkreisförmige Gebäude, das den schönsten Platz der Stadt umschließt, wurde einst zur Iberoamerikanischen Ausstellung 1929 errichtet und sollte eine Umarmung der südamerikanischen Kolonien durch Spanien symbolisieren. Ein perfekter Startpunkt für eine Kutschfahrt durch den María Luisa Park und entlang weiterer wichtiger Sehenswürdigkeiten wie dem Archivo de Indias oder Palacio San Telmo.
12 Uhr
Den besten Ausblick bietet der Torre del Oro, ein Verteidigungsturm aus dem 13. Jahrhundert (heute Marinemuseum). Von dort aus geht es über die Brücke Puede de Isabell II nach Triana, das von Kunsthandwerk und regem Bar- und Bistroleben geprägte Viertel.
12.30 Uhr
Besuch in der Markthalle Mercado de Triana. Das Gebäude wurde auf den Grundmauern des Castillo de San Jorge erbaut, dessen Überreste im Untergeschoss zu besichtigen sind. Oben locken mit Kacheln verzierte Stände mit herrlichen Spezialitäten.
13.30 Uhr
Beim Lunch im Alfarería 21 um die Ecke ist zu Tapas wie Hühnchenkroketten, Lammspießen und Venusmuscheln das Symbol Trianas zu bewundern: Die „azulejos“, die glasierten Fliesen, stehen für die Geschichte Sevillas als jahrhundertealtes Kreativzentrum von kunstvoller Keramik. Sie verzieren innen und außen diese ehemalige Fabrik von Montalván.
15 Uhr
Nahebei in der Keramikwerkstatt BarroAzul wissen die Betreiber alles über die Geschichte und Techniken der „azulejos” und bieten auch Workshops zum Verzieren von Kacheln, Tellern, Töpfen, Krügen und Vasen an.
17 Uhr
Auf dem Rückweg zum Hotel lohnt der Umweg auf ein Eis in der Heladeria Freskura oder auf einen Kaffee bei Virgin Coffee bei den vom deutschen Architekten Jürgen Mayer H. geschaffenen sogenannten Setas de Sevilla, der größten öffentlich begehbaren Holzkonstruktion der Welt in futuristisch pilzartiger (span. seta) Form. Unbedingt noch in der 1885 gegründeten Patisserie Confitería La Campana anhalten. Über vorzügliche Trüffel, handgeschöpfte Schokolade und Bonbons „Yemas Sevillanas“ freut sich die Familie zu Hause.
20.30 Uhr
Weniger bekannt ist, dass die Provinz Sevilla der größte Reisproduzent Spaniens ist. Was ein Profi mit der Rundkornsorte Bomba anstellt, lässt sich im Barra Castizo erschmecken. Küchenchef Cristobal Rosales bereitet täglich eine der in Andalusien „arroz“ genannten Reispfannen zu. Außerdem serviert er traditionelle Gerichte mit modernem Twist wie Salat aus marinierten Filets von Sardinen, Ziegenkäse, Tomaten und Quittengelee in hippem Szeneambiente.
Sonntag
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David Maupilé
9.30 Uhr
Für ein typisch sevillanisches Frühstück – bei den Spaniern nach langen Nächten beliebt – geht es in die Churrería Doña Carmen. Ab halb acht am Morgen gibt es hier eine der besten Varianten der knusprig frittierten Teigstangen Churros, die noch heiß in dickflüssig cremige Schokolade getunkt werden.
10.30 Uhr
Für den Palast der Paläste genannten Real Alcázar lohnt ein ausführlicher Besuch. Er gilt als eines der am besten erhaltenen Beispiele der Mudéjar-Architektur – Dekor und Bauformen der islamischen Architektur, die unter dem Einfluss christlicher Herrscher mit Merkmalen der Renaissance, Gotik und Romanik verbunden worden sind. Es ist der älteste (Baubeginn im 11. Jahrhundert) noch immer bewohnte Königspalast Europas und dient der Königsfamilie heute als Bleibe in der Stadt.
13 Uhr
Vor der Abfahrt zum Flughafen ein Mittagessen in der Antigua Abacería de San Lorenzo. Ursprünglich ein reiner Delikatessenverkauf, der mit einer großartigen Auswahl an Wein, Wurst, Öl, Essig, Dosenfisch, Bohnen, Kichererbsen, Linsen, Honig, Marmeladen und Käse überrascht und der längst auch Vor-Ort-Verzehr anbietet. Hier lassen sich noch einmal typisch traditionelle Gerichte und Eintöpfe genießen.
Schlafen und Essen in Sevilla
Corral del Rey
Calle Corral del Rey, 12
ES-41004 Sevilla
Tel. 954 22 71 16
17 Zi. und Suiten
DZ ab € 310
Alfarería 21 Calle
Alfarería, 21,
ES-41010 Sevilla,
Tel. 955 83 48 75
Hauptgerichte € 11-19
Antigua Abacería de San Lorenzo
Calle Teodosio, 53
ES-41002 Sevilla
Tel. 954 38 00 67
Mo und Do-So ab 10 Uhr
Hauptgerichte € 7-32
Barra Castizo
C. Zaragoza, 6
ES-41001 Sevilla
Tel. 955 18 05 62
Di-Fr mittags, Sa, So mittags und abends geöffnet
Hauptgerichte € 9-22
Churreria Doña Carmen
Calle San Eloy, 19,
ES-41001 Sevilla
Tel. 955 67 31 29
Mo-Sa 7.30-20.30 Uhr
Gerichte € 1,20-12,50
Espacio Eslava
C. Eslava, 3
ES-41002 Sevilla
Tel. 954 90 65 68
Di-Sa mittags und abends, So tagsüber geöffnet
Hauptgerichte € 11-24