48 Stunden in Stockholm
Die Hauptstadt Schwedens umfasst 14 Inseln eines großen Archipels in der Ostsee, verbunden durch mehr als 50 Brücken. Fähren und Ausflugsboote bringen interessierte Tourist:innen zu entfernteren Inseln - aber auch wer auf dem Festland bleibt, kann zwischen den Kopfsteinpflasterstraßen und ockerfarbenen Gebäuden der Gamla Stan (Altstadt) herrlich flanieren und die Sehenswürdigkeiten bestaunen.
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Obwohl 48 Stunden nur ein kleiner Vorgeschmack auf diese bezaubernde Stadt sind, werden Sie sich in Stockholm sofort zu Hause fühlen.
Donnerstag - Ankunft in Stockholm
12 Uhr
Hej! Hej! Anflug auf Arlanda Airport. Schon der Blick auf die 14 Inseln Stockholms macht Lust auf die Hauptstadt Schwedens inmitten ihres Schärengartens.
13 Uhr
Das Hotel Miss Clara by Nobis liegt mitten in der City auf dem Sveavägen-Boulevard, in einem stilvoll renovierten Art-noveauGebäude von 1910. Es hat 92 helle, kompakte Zimmer mit Fischgrätparkett und Marmor. Unten warten Gym, Sauna sowie Trendrestaurant und Bar auf die Gäste. Schräg gegenüber liegt das Grab des 1986 ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme, im Garten der AdolfFriedrich-Kirche.
13.30 Uhr
Los geht’s Richtung Östermalm, einst Viehwiese, heute wohlhabendster Stadtteil Stockholms. Boutiquen und Architektur zum Staunen sowie Wasserblick gibt es entlang der Straßen Birger Jarlsgatan, Strandvägen und Nybrogatan. Dort lässt sich köstlich lunchen, in der "Villa Dagmar" im romantisch überdachten Innenhof. Daniel Höglander und Niclas Jönsson Kross lassen hier kross-schlotzige Pizza, mediterran leichte Pasta, "Toscana"-Tatar und "Extraordinaire"-Hummus servieren.
15 Uhr
Direkt nebenan liegt die 1888 in schönster Backsteinarchitektur errichtete Markthalle Östermalmshallen. Auf 3000 Quadratmetern gibt es hier regionale Produkte und edle Delikatessen.
16 Uhr
Das Historika Museet um die Ecke dokumentiert 10 000 Jahre schwedische Geschichte. Thema sind unter anderem die Wikinger, mittelalterliche Kunst und Textilien sowie die nordische Mythologie.
19 Uhr
Thematisch passend folgt der Besuch im ältesten Gourmetrestaurant der Stadt. Das "Operakällaren" liegt im 1898 neu eröffneten Opernhaus, man sitzt im opulenten Gastraum mit Eichenvertäfelung, pompösen Kronleuchtern und gigantischem Marmor-Kamin oder im modern eingerichteten Wintergarten. Es beginnt mit köstlichen Snacks wie einer Petersilien-Austern-Velouté mit Champagner, und das folgende große Menü zeichnet sich durch erstklassige nordische Produkte und französisches Handwerk aus, etwa bei der gebeizten Makrele aus Bohuslän, die – mit geräucherter Bouillon, Sardellen, Stachelbeere und Kohlrabi kombiniert – für ein rauchig-jodig-schmelziges Geschmackserlebnis sorgt.
Freitag – Spaziergang durch die Stadt
10 Uhr
15 Fußminuten sind es zur Altstadt (Gamla Stan). Im Königlichen Schloss stehen die Türen offen, sofern hier gerade kein Staatsgast weilt, ein festliches Abendessen oder eine Staatsratssitzung inklusive König Carl XVI. Gustav und Kronprinzessin Victoria im Kabinettsaal stattfindet. Dann lässt sich unter anderem das Schlafzimmer von König Gustav III., besichtigen, in dem er nach den tödlichen Schüssen beim Königlichen Maskenball 1792 starb.
13 Uhr
Zeit für die "Fika", die schwedische Kaffee- und Kuchenstunde, die hier gern mehrfach am Tag zelebriert wird. Perfekt dafür ist das Café Fika and Wine, zwei Minuten vom Königspalast entfernt. In einem jahrhundertealten Häuschen mit Kerzenlicht lässt man sich Zimtschnecken oder Erdbeertörtchen schmecken.
14 Uhr
Eine Erkundung von Gamla Stan beginnt man am besten am Stortorget-Platz vor dem Nobelmuseum, bahnt sich den Weg zur schmalsten Gasse der Stadt namens Mårten Trotzigs Gränd, bestaunt in der Kathedrale Storkyrkan gothisches Interieur, dann den Obelisken am Slotsbacken und rundherum alte Spielzeugläden, Antikshops und kleine Galerien.
17 Uhr
Spätes Mittagessen im "Miyakodori", einer Gastro-Bar, die drei junge Gastronomen binnen kürzester Zeit zum In-Japaner gemacht haben. Es ist eng und laut vor der offenen Küche, aus der brilliante Grillspieße (Yakitori) kommen, zum Beispiel mit Schweinebauch und Senf-Miso-Sauce oder mit Kagoshima-Wagyu, Tare-Würzsaucen und Wasabi. Service und Atmosphäre hier sind ebenfalls ein Erlebnis.
18.30 Uhr
Wir setzen über zum Stadtteil Södermalm, voller Bohemian-Bars, Secondhand-Shops, Galerien. Entsprechend hippes Publikum schiebt sich durch das Museum für zeitgenössische Fotografie im ehemaligen Stockholmer Zollhaus. Es zeigt temporäre Ausstellungen von Größen wie Annie Leibovitz, Robert Mapplethorpe oder David LaChapelle.
20.30 Uhr
Abschluss des Tages bei den "Brutalisten": Modern Nordic Cuisine, brutal lokal, kompromisslos produktfokussiert. Hier kann man schwedischen Wein (!) probieren und hat die Wahl zwischen den Menüs "Orthodox-Brutalist", "Brutalist", "Semi-Brutalist". Am Chef’s Table auf der Empore wird eine Auswahl aus allen drei Menüs serviert – zum Beispiel ein Tatar von der småländischen Milchkuh. Und richtig spannend wird es bei Gerichten wie Rabenbein und -brust mit in Butter gegrilltem Löwenmähne-Pilz.
Samstag – den letzten Tag genießen
9 Uhr
Auf zum Archipel! Die letzten Stunden vor Abflug erkunden wir das "Venedig des Nordens" per Boot. Mit der Fähre geht es von Strandvägen aus nach Fjäderholmarna, eine kleine Inselgruppe in den Stockholmer Schären, 30 Minuten vom Zentrum entfernt. Nach etwa zwei Stunden hat man Flora und Fauna, die kleinen Künstlerateliers, das Bootsmuseum Föreningen Allmogebåtar sowie Relikte der militärischen Verteidigungsanlage besichtigt. Da reicht die Zeit noch für eine Portion Köttbullar oder Gravlax im charmant versteckt am Ufer gelegenen Wirtshaus "Röda Villan", bevor es wieder gen Heimat geht.