48 Stunden in Warschau
FREITAG
12 UHR
Nach kurzem Flug aus Hamburg landen wir pünktlich am Chopin-Flughafen in Warschau. Mit dem Taxi geht es ins 20 Minuten entfernte Hotel Nobu, das erst letztes Jahr eröffnet hat.
13 UHR
Das Hotel steht in einem jungen, belebten Stadtviertel und gibt einen ersten Hinweis darauf, wie sich die Restaurants in den letzten Jahren entwickelt haben. „Warschau hat eine lebendige Gastrozene, und die Nobu-Hotels entstanden ja aus einem Restaurant, deshalb passt das Haus perfekt hier her“, erklärt Hoteldirektor Anthony Campaniaris. Auf dem Weg zum späten Lunch geht es vorbei an vielen Bars, Cafés und kleinen Geschäften Richtung Hotel Warszawa.
14:30 UHR
Das Restaurant „Szóstka“ liegt im sechsten Stock, von der Terrasse hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt. Der Eindruck, der schon zu Fuß entstand, bestätigt sich von oben: Überll wird gebaut, verspiegelte Hochhäuser ragen zwischen alten Gebäuden empor und prägen das Stadtbild. Unten pulsiert das Leben, oben genießen wir gegrillten Steinbutt auf XO-Sauce mit Mangold.
17 UHR
Zu Fuß geht es weiter Richtung Weichsel. Über den Kazimierzowski-Park, einer von vielen in Warschau, erreichen wir den Universitätsgarten der Bibliothek. Das Besondere: Mit über einem Hektar befindet sich hier einer der größten Dachgärten Europas. Die dicht bebegrünte Oase mit überwucherten Gängen und angelegten Gärten (Foto) bietet eine abwechslungsreiche Mischung, die zum Ausruhen einlädt. Von hier hat man einen schönen Blick über die Stadt und auf die Weichsel.
19 UHR
Keine fünf Minuten Fußweg entfernt, etwas versteckt in einer Seitenstraße, ist das Restaurant „Bez Gwiadzek“. Das Konzept von Küchenchef Robert Trzópek basiert auf einer monatlich wechselnden Karte, die sich an verschiedenen Regionen Polens orientiert. „Ich will die gesamte Bandbreite der polnischen Küche zeigen, da gibt’s viel mehr als Pierogi.“ Bei unserem Besuch war es die Region Opolskie, südwestlich an der Grenze zu Tschechien. Eingelegte Gurke mit Lachsrogen und geeistem Meerrettich oder saftiger Schweinebauch mit Johannisbeere und gegrilltem Salat stehen für zeitgemäße polnische Küche, die Spaß macht.
SAMSTAG
10 UHR
Nach dem Frühstück im Hotel geht es mit dem Taxi nach Praga, einem Stadtviertel, das erst vor Kurzem revitalisiert wurde. Ein hippes Kulturviertel ist hier entstanden, mittendrin befindet sich die sanierte Industrieanlage Koneser mit Restaurants, Galerien und Geschäften. Hier kann man entspannt schlendern, in Geschäften stöbern oder das Wodka-Museum (Foto) besuchen. Ein Rundgang durch die Geschichte des Wodkas wird in dem modernen Museum mit einer Wodkaverkostung beendet. Na zdrowie!
13 UHR
Gut, dass wir nicht selbst fahren. Zurück im Zentrum steuern wir gezielt eine Straße an: die Mokotowska. Den Krieg hat sie unbeschadet überstanden, der Charme des ursprünglichen Warschaus mischt sich mit einer jungen Szene. Die alten Häuser beherbergen Modedesigner, Restaurants und kleine, individuelle Läden.
14 UHR
Irgendwo zwischen den Altbauten befindet sich eine kleine Einfahrt, der Zugang zum „Alewino“. Im Hinterhof versteckt findet sich das lauschige Lokal, das sich U-förmig um den schönen Innenhof erstreckt. „Eigentlich haben wir nur einen Parkplatz gesucht, gefunden haben wir diesen Ort“, erinnert sich Tomasz, der mit seiner Frau dieses Restaurant führt. Mit einem Weinhandel haben die beiden begonnen, entsprechend groß ist die Auswahl mit über 250 Weinen. Reduzierte Gerichte mit guten Zutaten wie Sellerie[-Ravioli, gefüllt mit Blumenkohl und brauner Butter, finden nicht nur wir, sondern auch das bunt gemischte Publikum sehr gut.
16 UHR
Direkt nebenan ist die Patisserie Kukułka, perfekt für ein kleines Dessert auf die Hand. Neben ausgefallenen Torten gibt es auch kleineres Gebäck, wie etwa prall gefüllte Teigtaschen mit Blaubeeren (Servietten nicht vergessen!). Die nehmen wir mit in den nahegelegenen Ujazdowski-Park und schauen uns das Treiben an.
19.30 UHR
Nach kurzer Pause im Hotel geht es zu Fuß ins 30 Minuten entfernte Restaurant „Rozbrat20“. Hell und freundlich ist das Lokal, der Service gut gelaunt. Das junge Team unterteilt das Jahr in drei Saisons, wir sind in Saison III: Sommer. Klassisch und mit guten Ideen kommt das Tatar vom Rind mit sauer eingelegten Pilzen und Queller, der für salzigen Crunch sorgt. Forelle wird auf einem kleinen Törtchen serviert, umringt von grünen Bohnen, darauf wachsweich gegarte Wachteleier. Knackige Hülsenfrüchte liegen auf geliertem Fischfond, fein abgeschmeckt. Die junge und frische Küche Warschaus macht die Stadt zu einem beliebten Ziel.
SONNTAG
10 UHR
Bevor es zum Flughafen geht, muss ein Abstecher zur Bäckerei Aromat sein: Französische Backkultur mit polnischem Handwerk. Industriecharme, warme Farben und der Duft von frischem Gebäck mischen sich in der Filiale, die in der Nähe des Hotels liegt. Croissants, Baguette jambon-fromage, dazu frischer Kaffee: ein schöner Abschluss.
Schlafen
H15 Boutique Hotel
OT Nördliche Innenstadt, Poznańska 15, 00-680 Warschau, Tel. 225 53 87 00, www.h15boutiqueapartments.com
47 Zi. und Apts., DZ ab € 101
Nobu Warschau
OT Nördliche Innenstadt, Wilcza 73, 00-670 Warschau, Tel. 225 51 88 88, www.warsaw.nobuhotels.com/de
117 Zi. und Suiten, DZ ab € 139
Essen
Alewino
OT Südliche Innenstadt, Mokotowska 48, Tel. 226 28 38 30,
Mo abends, Di-So mittags und abends geöffnet, Hauptgerichte € 8-16
Bez Gwiadzek
OT Powiśle, ul. Wiślana 8, Tel. 226 28 04 45,
Di-Fr abends, Sa ab 14 Uhr durchgehend geöffnet, Menüs € 40-44
Rozbrat20
OT Solec, ul. Rozbrat 20, Tel. 224 16 62 66,
Di-Fr mittags und abends, Sa ab 14 Uhr durchgehend geöffnet, Hauptgerichte € 10-48
Szóstka
OT Nördliche Innenstadt, im Hotel Warszawa, Plac Powstańców Warszawy 9, Tel. 224 70 03 00, www.warszawa.hotel.com.pl
Di-So mittags und abends geöffnet, Hauptgerichte € 13-40