Deutschlands beste Brasserien
Mon Amie Maxi, Frankfurt am Main
Die ehemalige Postschalterhalle in der Villa May war schon immer spektakulär – der neue Boudoir-Look aber samt Kronleuchtern, Samtsesseln und Schlösschen-Teppichen macht „Mon Ami Maxi“ nun wohl zur glamourösesten Brasserie der Republik.
Buchstäblich im Mittelpunkt steht die große Austern- und Meeresfrüchtetheke, wo unter den Augen der Gäste die mehrstöckigen plateaux de fruits de mer angerichtet werden. Die Küche, seit Kurzem unter der Leitung von Frank Möbes, bleibt ihrem Erfolgskonzept treu: Klassiker wie Schnecken und Austern, Artischocken, Kalbsbries, Gänsestopfleber oder die Ente vom Molteni-Grill gibt es nach wie vor. Auch Liebhaber von rustikalen Spezialitäten wie boudin noir (Blutwurst), Nieren oder gratinierten Markknochen kommen auf ihre Kosten.
Schlachthof Brasserie, Saarbrücken
Das Zweitlokal des Spitzenkochs Klaus Erfort im Gewerbegebiet Lyoner Viertel – von seinem Gourmetrestaurant „Gästehaus Erfort“ zwölf Gehminuten entfernt – ist eine beliebte Adresse, nicht nur zum Businesslunch. Viele Gäste kommen allein wegen der Spezialität des Hauses, der Top-Steaks. Die reifen 42 Tage lang am Knochen, kühl und bei geringer Luftfeuchtigkeit, was ihnen intensives Aroma, satte Farbe und Zartheit verleiht. Gegrillt werden sie bei 800 Grad.
Natürlich kommen im charmanten Pariser Ambiente mit Wintergarten auch Klassiker wie Fischsuppe mit rouille (scharfer Knoblauchmayonnaise) und Croûtons, exzellente Meeresfrüchte, delikates onglet de veaux (Nierenzapfen vom Kalb) und feine Apfeltarte auf den Tisch. 100 Weine im Angebot.
Brasserie Colette, München
Das Konzept der „Colettes“ (es gibt Ableger in Berlin und Konstanz) stammt von Tim Raue, er bereichert ihre französische Bistroküche mit dezenten asiatischen Anklängen. So wird der Hummercocktail mit Melonen in roter Chilisauce mariniert oder die Entenkeule mit Orangenöl und Ingwer verfeinert. Zum Abschluss schmecken die namengebenden „Crêpes Colette“ mit Banane und Minze.
Das Ambiente ist lässig und très charmant. Auf dem Mosaikboden liegen Perserteppiche, der Gast nimmt auf Sitzen eines alten französischen Zuges Platz oder auf der Lederbank.
Brasserie Stadthaus, Düsseldorf
Unter Düsseldorfs schönster Kassettendecke im 400 Jahre alten Gebäude speist der Gast an weiß eingedeckten Tischen. Aus der Küche kommen sowohl traditionelle als auch moderne Brasseriegerichte: Auf Foie-gras-Variationen, Eisbeinterrine mit Roten Beten, gratinierte Markknochen mit Röstbrot oder aromatische Hummersuppe folgt die französische Variante von „Surf ‘n’ Turf“ – geschmorte Backe vom baskischen Ibaïama-Schwein mit Butterkrebs. Schöne Bar und Sommerterrasse.
Brasserie Bavarie, München
In seinem eleganten Brasseriestil mit bayerischen Produkten verbindet Chefkoch Philip Jaeger (aus Bobby Bräuers „Esszimmer“) mit sicherer Hand kulinarische Regionen: Wirsingwickerl trifft plat de fruits de mer, magret de canard (Entenbrust) mit Fenchel steht neben Praline vom Landhuhn. Auch das Ambiente ist kühn: Die Brasserie liegt auf einem Balkon in der BMW Welt.
Carls Brasserie, Hamburg
Zu Füßen der Elbphilharmonie lässt Küchenchef Michel Rinkert Französisches mit norddeutschem Einschlag servieren. Auch das Ambiente nimmt Motive beider Kulturen auf, Messinggeländer und rote Lederbänke gehören ebenso dazu wie maritime Elemente und – wenn ein Platz am Fenster frei ist – der Blick auf das Hamburger Hafenpanorama.
Authentische Bistrogerichte wie Meeresfrüchteplatte, Bœuf bourguignon oder steak frites werden hier ebenso zuverlässig zubereitet wie die lokalen Evergreens, zum Beispiel Ostsee-Aal mit Kräuterrührei auf geröstetem Schwarzbrot oder der beliebte „Carls Pannfisch“.
Giverny, Münster
Nach mehr als einem Vierteljahrhundert hat nun die zweite Generation der Familie Zaragoza das Zepter übernommen. Ihre Verbundenheit mit der französischen Küche und ihrem langjährigen Chef am Herd, Cyril Courtin, bürgt dafür, dass in herzlicher Atmosphäre weiterhin Bewährtes auf den Tisch kommt: Trilogie vom Hummer als Medaillon, bisque (Suppe) und Terrine, Bouillabaisse oder mit Kräuterfarce gefüllte Brust vom Schwarzfederhuhn in Morcheljus. Das Rindertatar wird mit weißem Tomatenschaum, frittierten Kapern und Thunfischflocken zum Trendgericht.
Le Plat du Jour, Hamburg
Das Französisch sprechende Personal und die geschäftige Atmosphäre vermitteln dicht am Hamburger Rathaus das Gefühl, mitten in Paris zu sein. Gleiches gilt für die frankophile Karte: Auf den Tisch kommen Lyoner saucisson (Wurst) auf Puy-Linsen oder Kalbsnieren mit grobkörniger Senfsauce, boudin noir (Blutwurst) und Geflügelleber auf Kartoffelpüree, alles in hoher Qualität. Im Sommer stehen Tische vor dem Lokal.
Lamazère Brasserie, Berlin
Der Vater des Patrons gehörte einst zur Garde der Pariser Spitzenköche. Régis Lamazère ist also mit gutem Essen aufgewachsen – und hat bei Alain Ducasse gelernt. Das schmeckt man den authentisch französischen Speisen an, die in seinem Charlottenburger Lokal oft in cocottes (Schmorpfännchen) serviert werden; die Karte wechselt regelmäßig.
An blank polierten Holztischen und in unbeschwerter Atmosphäre genießt der Gast als appetitliche Vorspeise œuf cocotte mit Austernpilzen, Schweinsconfit mit grünen Berry-Linsen und gegrilltem Sellerie oder Lammsattel in der Kräuterkruste mit Ratatouille. Auch Flaschenweine werden nach Verzehr berechnet.
Brasserie Lumières, Berlin
Ihren Namen – Lichter – hat die heimelige Brasserie in Laufweite des Potsdamer Platzes von den vielen Lüstern und Lampen, geschmiedet aus einem historischen Kronleuchter des alten Zeughauses. Echt französisch, aber raffiniert verfeinert und angerichtet sind Bistroklassiker wie Zwiebelsuppe und ein leichtes cassoulet mit Fisch, Bohnen und Safran.
Statt Fritten gibt es pommes allumettes, ihre streichholzdünne, knusprige Version. Der Koch Max Müller nimmt auch dem Elsässer choucroute die Schwere: Schweinebauch und frittierte Blutwurst liegen auf einem Bett aus geröstetem Kraut, dazu gibt es geräucherte Crème fraîche.