Köln: Lässige Bistros & Lokale
maiBeck für Dich
Mit Estrichboden, weißen Wänden, frei liegenden Lüftungsrohren und Beton-Raumteilern ist das Bistro maiBeck von Jan Cornelius Maier und Tobias Becker am touristisch geprägten Rheinufer klar und modern eingerichtet. Seit Beginn ist das nicht weit von Dom und Hauptbahnhof entfernte Lokal wegen der unkomplizierten, saisonalen und sehr guten Küche mittags wie abends ein beliebter Anlaufpunkt. Die Vorreiter der hiesigen Bistronomie-Bewegung setzen auf Regionalität und Nachhaltigkeit, nennen Bauern und Erzeuger auf der Speisenkarte.
Pottkind
Seit vorigem Sommer wird im Restaurant Pottkind in der Südstadt Bistronomie-Kultur gelebt. Hell und einladend wirkt der Gastraum, auf weiß eingedeckten Tischen stehen Kerzen, die Atmosphäre ist entspannt. Inhaber sind zwei echte „Pottkinder“ aus dem Ruhrgebiet: Lukas Winkelmann kümmert sich um die Gäste, Enrico Sablotny um die offene Küche. Wer die stets im Blick haben möchte, kann direkt am Tresen davor reservieren. Kulinarische Unterhaltung garantiert das Überraschungsmenü mit drei bis fünf Gängen für maximal 60 Euro. Kleine Karte mit deutschen und europäischen Weinen.
Henne.Weinbar
Der Name täuscht: Wein ist nur ein Teil des Vergnügens hinter der breiten Fensterfront, auch wenn der Sommelier Fabrice Thumm aus dem geschlossenen „Equu“ in Bonn dafür sorgt, dass die Auswahl wächst. Aktuell sind es 328 Positionen, eingeteilt in die Kategorien „Klassiker“, „Freakweine“ und „Ikonen“. Doch die kleinen Gerichte von Hendrik „Henne“ Olfen sind im gemütlichen Lokal mit Bistrotischen und lauschigem Innenhof die eigentliche Attraktion – eine Art fine-dining-Tapas, hocharomatisch und präzise. Guter Lunch.
Acht
Willkommen im Belgischen Viertel – sind wir noch in Köln oder schon in New York? Pfeiler stützen hohe Decken, die Wände sind aus Backstein oder gänzlich abgerockt, daran türmen sich Europaletten mit Weinflaschen. Aus der offenen Küche des Restaurants Acht schickt Simon Kollmann passend zum durchgestylten Interieur sein rustikal-kreatives Menü mit drei bis vier Gängen. Affineur Waltmann liefert den Käse, der nette Service unter Cornelia Boese, einst Restaurantleiterin im „La Vision“, serviert einige der knapp 100 interessanten Weine auch offen. Bei guter Witterung wird im hübschen Hof eingedeckt.
La Fonda
Philip Spohr vom Hotel „Qvest“ und Jan Nawrocki („Hase“) bereichern Köln seit vorigem Herbst mit einer wunderbaren Casual-Dining-Adresse, sowohl mittags als auch abends. Die Stimmung ist lebhaft, durch die Fensterfront sieht man auf einen ruhigen Platz mit Platanen. Industriedesign verbindet sich mit Retro-Elementen. Anders als der spanisch klingende Name vermuten lässt, wird ansprechende Crossover-Küche geboten. Die Weinkarte mit 120 Positionen ist europäisch bestückt.
Scherz
Verlockende Mehlspeisen und kräftige Fleischgerichte: Die österreichische Küche ist auch in Köln beliebt. Vor allem, wenn die Speisen so fein zubereitet werden wie von dem Vorarlberger Michael Scherz im Stadtteil Sülz, am Mittag wie am Abend und seit einiger Zeit an einer neuen, deutlich größeren Wirkungsstätte mit Biergarten und Kegelbahn im Keller. Geweihe an den Wänden und dunkelbraune Holzbänke lassen gemütliche Wirtshausatmosphäre aufkommen. Bestens passen dazu landestypische Paradegerichte. Dazu gibt es Spezialitäten. Die Weinkarte ist rein österreichisch und gastfreundlich kalkuliert.
Heinzhermann
Heinz und Hermann sind die Namen der Großväter von Maximilian Lorenz; die Ahnherren hängen als Porträts an einer Wand. Seinen legeren Weinlokal-Ableger hat der junge Multigastronom allerdings überhaupt nicht großväterlich eingerichtet. Während er im Gourmetrestaurant „Maximilian Lorenz“ nebenan ausschließlich auf deutsche Weine setzt, liegt hier eine internationale Weinkarte mit über 1.500 Positionen bereit. Mehr als 60 davon werden glasweise ausgeschenkt, dem Coravin-System sei Dank. Wunderbare Begleiter dazu sind hausgemachter Pancetta und selbst eingelegte Oliven. Souverän gelingen auch Hauptgerichte. Günstiger Businesslunch.
Tanica
Fast wie eine Studentenkneipe wirkt der stets gut besuchte Raum mit Holzmöbeln und leeren Flaschen, die als Kerzenständer dienen. Aber die schnörkellose Küche dieser Weinbar-Restaurant-Kombi hat einen anderen Anspruch, und beim fair kalkulierten Weinangebot ändert sich regelmäßig der Schwerpunkt bei Anbaugebieten, Rebsorten und Stilistik. Das Küchenteam serviert Gerichte aus guten Zutaten, oft mit mediterraner Note. Austern, Pulpo und Wolfsbarsch liefert der hauseigene Fischhandel. Mittags ist die Karte kleiner.
Johann Schäfer Brauhaus
Ein Brauhaus? Unbedingt! Geselligkeit und Bier gehören zur Domstadt wie Karneval und der Effzeh. Dass hier einst eine Spedition ansässig war, von der das Lokal seinen Namen hat, lassen Details des urigen Ambientes mit hohen Decken und Galerie noch ahnen. Heute sitzen Jung und Alt aus dem Veedel mit Touristen in lebhafter Atmosphäre im Johann Schäfer Brauhaus an Hochtischen und trinken neben Kölsch auch hausgebrautes „Südstadt-Pils“ und „Chlodwig-Weizen”. Die deftige Küche, die der Nose-to-Tail-Philosophie folgt (alle Teile des Tiers werden verwertet) und ihre Lieferanten nennt, zeigt Anspruch und Pfiff. Ruhiger sitzt man im kleinen Separée an normalen Tischen. Am Wochenende locken ein zünftiges „Brauhaus“-Frühstück und durchgehende Küche. Reservieren ist ratsam.