48 Stunden auf der Schwäbischen Alb

Kulinarischer Kurztrip: 48 Stunden auf der Schwäbischen Alb

Freitag am späten Mittag ankommen, Sonntag am späten Mittag abreisen: Was lässt sich in der Zwischenzeit auf der Schwäbischen Alb anstellen? Unsere Redakteurin Sabine Michaelis hat einen interessanten Plan zusammengestellt.
Datum22.02.2021

Freitag: Ankommen auf der Schwäbischen Alb

14 Uhr

Entspannte Ruhe und viel Natur bietet die Schwäbische Alb. Sonnenbühl liegt im Zentrum der Region auf der Albhochfläche und ist ein idealer Ausgangspunkt, um das geschützte Biosphärengebiet auf langen Spaziergängen zu erkunden und Ausflüge zu den Schlössern und malerischen Städtchen der Gegend zu unternehmen.

Wir quartieren uns im Romantik Hotel Hirsch der Familie Windhösel ein, das mit Landhauszimmern und einer sehr guten Küche lockt.

15 Uhr

Die erste Erkundungstour der Alb startet in Bad Urach mit einer Wanderung zum berühmten Wasserfall. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz Maisental, von dort geht ein ebener, gut ausgeschilderter Weg am Brühlbach entlang ins Maisental (2 km), von dort führt ein mit Treppen versehener Naturpfad entlang des größten Wasserfalls der Schwäbischen Alb hinauf zur Hochwiese. Ein einmaliges Naturschauspiel!

Forelle mit Wiesensalat im Restaurant Hirsch

17 Uhr

Das Fachwerkensemble der mittelalterlichen Residenzstadt Bad Urach mit der Stiftskirche St. Amandus ist einen Bummel wert. Für Kaffee und Kuchen geht’s nach Gomadingen ins Lagerhaus an der Lauter, die großen Räume mit Chocolaterie, Rösterei und Seifenmanufaktur bieten ausreichend Möglichkeiten, Abstand zu halten.

20 Uhr

Abendessen im Hotel. Im stimmungsvollen Restaurant Hirsch mit viel Holz und Stoffen im Landhausstil serviert Gerd Windhösel eine regional orientierte Spitzenküche, gern auch mit Innereien: etwa Kalbskopf mit Salatherz und Holundervinaigrette – ein Gericht, das hierzulande selten geworden ist.

Danach stehen lauwarme Forelle mit buntem Wiesenstrauch oder Rückenscheiben vom Alblinsenschwein, dry-aged mit Bete, Lauch, Schupfnudeln und Starkbiersauce zur Wahl. Das Angebot heimischer Rohmilchkäse sollte man sich nicht entgehen lassen.

Samstag: Wandern und Essen in der Schwäbischen Alb

9 Uhr

Das Frühstück ist stets liebevoll angerichtet mit vielen regionalen Spezialitäten und feinen Kleinigkeiten in Gläsern. Danach geht es auf einen Ausflug zum Schloss Lichtenstein (15 Autominuten), das wie im Bilderbuch hoch über dem Ezach-Tal zu schweben scheint.

Der Wanderweg „hochgehträumt“ führt abwechslungsreich über Wiesen und am Altrauf entlang – immer wieder mit traumhaften Ausblicken. Auf dem Weg liegt auch die Nebelhöhle, eine Tropfsteinhöhle.

Nach dem ausführlichen Spaziergang besichtigen wir noch den imposanten Schlosshof (Eintritt) und stärken uns mit einem Wurstsalat in der Schlossschenke. 

14.30 Uhr

Reutlingen gilt als das Tor zur Schwäbischen Alb. Hier gibt es eine von mittelalterlichem Fachwerk geprägte Altstadt, aber auch eine lebendige Einkaufsszene mit vielen kleinen Geschäften.

17 Uhr

Zeit, ans Einkaufen und an Mitbringsel zu denken. In der „Brotkult“-Filiale von „Wildbaker“ Jörg Schmid lockt Außergewöhnliches wie das Brot „Pepe Pepper“ mit schwarzem Pfeffer und Meersalzkruste oder ein sepiaschwarzes Baguette mit Cranberrys. Das saftige Dinkelbrot „1922 Hausbrot“ nach einem Rezept des Urgroßvaters muss auf jeden Fall mit.

18 Uhr

Zurück ins Hotel und entspannen. Zum Abendessen geht’s nach Hayingen, eine halbe Autostunde entfernt. Simon Tress hat dort das Biofamilienhotel Rose stetig weiterentwickelt. Vor Kurzem kam das Bio-Fine-Dining-Restaurant 1950 hinzu.

Nachhaltigkeit nimmt er hier sehr ernst, kurze Transportwege und die vollständige Verwertung sind sein Motto, sowohl bei den pflanzlichen als auch bei den tierischen Zutaten: Im „CO2-Menü“ ist deshalb auch der Ausstoß für jedes Gericht berechnet.

Der Genuss kommt dabei aber glücklicherweise nicht zu kurz: Die fünf bis sechs vegetarischen Gänge können um Fleisch erweitert werden. Delikater Beginn mit Mangold-Savarin, Okinawa-Spinatcreme, Alblinsensalat und Milchschaum, danach scharf gegrillte Auberginen-Nocken mit wachsweichem Stundenei, Gurken-Eis und Lauchzwiebelsalat, dazu optional Rind in Variationen. Beim süßen Finale wird es kreativ: Gelbweizen-Crumble, Zitronenverbenen-Creme und angefrorene Ei-Sahne.

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Sonntag: Zeit für den Abschied

10 Uhr

Nach dem Frühstück kämen infrage – je nach Wetter-Umständen und Laune:

  • ein Besuch des Kunstmuseums Reutlingen, das mit „Holzschnitt und Hochdruck“ vom 19. Jahrhundert bis heute ein sehr spezielles Profil bietet. Werke von Wilhelm Laage (1868-1930) und HAP Grieshaber (1909-1981) stehen dabei im Mittelpunkt. Eine weitere Abteilung präsentiert konkrete Kunst europäischer Künstler (www.kunst- museum-reutlingen.de).
  • Oder bei gutem Wetter ein letzter Spaziergang auf den Achalm-Berg mit grandioser Aussicht. Das Restaurant des gleichnamigen modernen Hotels ist ein willkommener Pausenplatz.

13.30 Uhr

Zum Abschluss statten wir den über die Region hinaus bekannten Albgold-Nudeln einen Besuch ab: Der Hersteller produziert Nudeln aus verschiedenen Getreidesorten. Zurzeit ist nur der Verkauf geöffnet, Spätzle und Knöpfle sind hier am besten.

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