Neue Hotels in Paris
Fünf neue Hotels, die uns begeistern - von prestigeträchtig und prunkvoll bis zeitgemäß und gemütlich: 1 Place Vendôme, Villa-des-Prés, Hôtel Pilgrim, Hôtel des Grands Voyageurs und Bloom House.
Prestigeträchtig der Platz, prunkvoll das Palais, in dem die Chopard-Familie Scheufele das glamouröse Hotel verflochten hat. Interior Designer Pierre-Yves Rochon hat Zimmern und Suiten über dem Flagshipstore mit Farb- und Formgestaltung jeweils unterschiedliches Flair beschert, dabei mit französischem Handwerk gespielt. Holzornamente stammen von Les Ateliers de la Chapelle, Kristallkronleuchter von Maison Baguès, dekorative Wandmalerei von L’Atelier Mériguet Carrère. Fürstliche Salons auf jeder Etage bieten Gelegenheit zum Entspannen. Hinter einer Geheimtür befindet sich die Zigarrenlounge, dekoriert mit einem Mosaik, das Chopards Tierwelt widerspiegelt. Die Inhaber betonen damit ihr Engagement, die Biodiversität auf unserem Planeten zu schützen. Table d’hôte für die Hotelgäste.
Die verspielte Fassade der Haussmann-Architektur lässt nicht ahnen, dass das Innenleben des 34-Zimmer-Hotels eher geradlinig daherkommt (Foto o., Bad der Juniorsuite). Designer Bruno Borrione hat ein Showcase im Retrostil der 60er-Jahre kreiert, als die Kunst und Cafészene in Saint-Germain florierte. So bestimmt moderne Kunst in diesem Haus die Atmosphäre, kuratiert von Amélie du Chalard von Galerie Maison d’Art. Maßgefertigte Ausstattung mit viel Lederpolstern und warmtönigem Holz bringen die Werke der beauftragten Künstler zur Geltung. Im Untergeschoss wurde eine Wellnessoase mit 13-Meter-Pool untergebracht. Die Stofftapete im Gang wurde ebenfalls exklusiv für das Haus gewebt, während Buntglasfenster im Treppenaufgang noch original sind.
Einst Garage im Quartier Latin wurde dem neu erschaffenen Komplex von Architekturbüro Cyril Durand Behar ein Interieur im 70er-Jahre Ambiente verpasst – mit gewissem Spaßfaktor in Sachen Deko und Farben wie Honiggelb, Orangerot oder Flaschengrün. Diese Elemente, gepaart mit einem Holzfußboden, verleihen den betongrau gehaltenen Räumlichkeiten Wärme. Von Lobby und Restaurant im Industrie-Stil öffnen sich gläserne Schiebetüren zum Innenhof. Die 5. und 6. Etage wurden aufgesetzt, darin befinden sich verbindbare Familienzimmer und Suiten: Nummer 507 beispielsweise mit bodentiefem Fenster sowie im oberen Geschoss ein zweites Bad mit Walk-in-Doppeldusche und Tür zur großen Terrasse. Kuschelig, weil in dunklem Braun gehalten, wirkt die kleine Pool-Szenerie im Untergeschoss.
Das Hotel im Viertel Saint Placide (Rive Gauche) wirkt gleich auf den ersten Blick einladend. Man tritt ein und steht an der Bar. Ein langer Tresen mit Marmor, an der Wand Mahagoni-Paneel und viel Messingdeko – das Ambiente hat etwas von einem historischen Ocean-Liner. Fabrizio Casiraghi hat mit seinem Interior Design auf ein nautisches Thema gesetzt, ohne dabei rein auf Luxus abzuheben. In den eher minimalistisch gestalteten Zimmern überrascht so manches Detail – etwa gerahmte Bas-Relief-Skulpturen von François Gilles über den Betten oder ovale Spiegel im nostalgisch angehauchten Bad. Auffallend ist das exzellente Finish der Holzmöbel. Summa summarum: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für Pariser Verhältnisse richtig gut.
Zehn Minuten zu Fuß vom Gare de l’Est entfernt im touristenarmen Viertel setzt die Gestaltung der lichtdurchfluteten Hotelhalle auf Social Life. Anstelle einer Lobby teilen sich Bar, Restaurant mit offener Küche sowie Work-Stations die Fläche. Das verspielte Dekor vermittelt Maghreb-Exotik, der begrünte Innenhof mit Wasserbecken erinnert an Riads. Die Zimmer sind klein, doch die Ausstattung ist zeitgemäß gemütlich gestylt und in Details durchdacht. Die zum Patio gerichteten verfügen über einen Balkon. Ausgesprochen reizvoll ist der Wellnessbereich im Keller mit 20-Meter-Pool nebst Sprudelbädern sowie durch Vorhänge abgeschirmte Tagesbetten.