Die besten Restaurants in Münster
Die Top 3 in Münster:
35 Prozent aller Alltagswege werden in Münster mit dem Fahrrad zurückgelegt - das entschleunigt und sorgt für ein ganz besonderes Flair in Deutschlands Fahrradhauptstadt. Immer in Bewegung ist auch die Münsteraner Gastronomieszene, die sich vielfältig und innovativ präsentiert. Drei Restaurants ragen aus dem guten Angebot heraus und sind hier nach Bewertung sortiert: von 3,5F bis 3F.
1. Cœur D’Artichaut
Der Bretone Frédéric Morel kocht in seiner offenen Küche und ist von der modernen französischen Küche inspiriert, die er mit kreolischen und westfälischen Einflüssen kombiniert. Das Menü besteht aus sechs bis acht Gängen. Nebenan im „Maison Morel“ werden bretonische Buchweizencrêpes und kühler Cidre serviert.
Konzept: Es scheint, als hätte der Bretone Frédéric Morel seine Gerichte in der offenen Küche zum Leuchten gebracht wie die 80 Deckenleuchter im Gastraum. Das Menü in sechs oder acht Gängen, sonntags auch mittags und abends in vier, ist eine Mischung aus moderner französischer Küche mit mal kreolischen, mal westfälischen Einflüssen. Sommerterrasse. Nebenan liegt die „Maison Morel“ für bretonische Buchweizen Crêpes und kühlen Cidre.
Küche: Leicht gebeizte Fjordforelle wurde bei 38 °C sanft gegart und mit knackigem, gepickelten Spargel, Kräutern und Kräuterflan kombiniert, dazu eine originelle kühle Hollandaise mit Bergamotte serviert. Einen weiteren Höhepunkt bot große gegrillte Langoustine mit selbstgemachtem Curry (viel Kardamom, rosa Pfeffer, Ingwer), intensivem Karkassen-Sud, fröhlicher Passionsfrucht und ausgleichendem Möhrenpüree. Für den Hauptgang wurde Wagyu aus Japan über Holzkohle gegrillt, die wunderbare, erfrischend Sauce dazu verwies auf die väterlichen kreolischen Wurzeln: Nach La Réunion hatten die Einwanderer indisches Garam Masala mitgebracht, das von Morel mit Schnittlauch und Yuzu kreolisch-fruchtig zum fetten Fleisch erfrischt.
Wein: Ausgezeichnete Möglichkeiten der Begleitung: Wein, Drinks und/oder alkoholfreie Cocktails. Dazu eine umfangreiche Weinkarte.
Atmosphäre: Bequem schaut man aus dem einst von Hans J. Wegner für Hansen entworfenem „Wishbone Chair“ dem Küchengeschehen zu. Die sieben Tische stehen angenehm weit auseinander im heimeligen und zugleich ungewöhnlichem Setting. Kleines Séparée für Private Dining hinterm Vorhang.
Fazit: Angenehm neben dem Mainstream verlaufende Genussreise mit Anspruch in lässig-elegantem Rahmen.
2. BOK
Das Souterrain-Restaurant im zentrumsnahen Wohnviertel bietet Menüs wie „Fauna“ oder das vegetarische „Flora“ in drei bis sieben Gängen. Laurin Kux überrascht mit kreativer Küche und ausgesuchten Zutaten. Zum Beispiel beim Amuse, bei dem er Steckrüben in Zartbitterschokolade versteckt, auch die Jakobsmuschel aus Norwegen ist exzellent zubereitet.
Konzept: Im Gegensatz zum gleichnamigen Louis de Funès-Film findet im Souterrain-Restaurant im innenstadtnahen Wohnviertel kein kulinarischer Klamauk statt. Die Menüs „Fauna“ oder das vegetarische „Flora“ sorgen in drei bis sieben Gängen für seriösen modernen Genuss. Optionale Zusatzgänge: Austern und Käse. Außenterrasse und kleine Bistro-Theke.
Küche: Laurin Kux ist rund um sehr gute Zutaten für Überraschungen gut, so versteckte er zum Amuse Steckrübe in dunkler Schokolade als Praline. Er kocht mit hohem Aufwand und Intensität, exzellent waren riesige handgetauchte Jakobsmuschel aus Norwegen, gebraten und innen glasig, dazu Kürbis zwischen süß-sauer und knackig-weich, mildem Kimchi und von Kokosmark verfeinerte Beurre blanc. Dass auch Vegetarisches lecker-lässig gelingt, bewiesen zwei Tortellini mit Spinatfüllung in Begleitung gebratener Kräuter-Seitlingen, schlotziger Eigelbcreme, Tête de Moine-Käseschaum und aromatischem Alba-Trüffel.
Wein: Wein- und alkoholfreie Begleitung, dazu erfreut die junge Sommelière Kiana Lücken mit mittelgroßer Europa-Weinkarte mit Spitzenweingütern und Geheimtipps zu fairen Preisen.
Atmosphäre: Ganz nachbarschaftlich und gleichzeitig engagiert und ambitioniert für Essbegeisterte mit feinster Tischware: J.L Coquet-Porzellan, Robbe & Berking-Besteck und hauchfeine Spiegelau-Gläser.
Fazit: Spannender Genuss mit Anspruch in legerem Bistro-Ambiente bei hochwertiger Tischkultur.
3. Restaurant Spitzner
Im stilvollen Restaurant im historischen Oerschen Hof in Münsters Innenstadt bietet Küchenchef Karl-Nikolas Spitzner eine Auswahl an Menüs und à la carte-Gerichten, darunter beeindruckende Kreationen wie gratinierte Klöße vom Ijsselmeer-Hecht und Flusskrebsschwänzen oder Nordsee-Steinbutt en Sarcophage mit Champagner-Beurre und Hummerstücken.
Konzept: Geschmackvolles Restaurant mit historischen Elementen und Kamin hinter rotem Backstein in mehreren Räumen über drei Ebenen historischen Oerschen Hof, einst barocker Adelshof, dann Kaufmannshaus, inmitten der Münsteraner Innenstadt. Im Sommer wird auf der Terrasse serviert. Menü und À-la-carte-Auswahl. Samstagmittags geöffnet.
Küche: Patron-Küchenchef Karl-Nikolas Spitzner liebt die französische Klassik, die er akkurat und mit Top-Zutaten zeitgemäß zubereitet. Zum Schwelgen gratinierte Klößchen vom Ijsselmeer-Hecht und Flußkrebschwänzen mit einer Intensivsauce aus Flusskrebsköpfen, Beaufort und Foie gras (€ 34). Beeindruckend die Fischqualität und das Handwerk bei Nordsee-Steinbutt en sarcophage, also eingepackt in Farce, Spitzkohl und knusprigen Blätterteig, auf den Punkt saftig-minimal glasig gegart. Serviert wurden zwei üppige Scheiben mit Champagner-Beurre, in der sich reichlich große Hummerstücke befanden (€ 69,50).
Wein: Die nach Rebsorten sortierte Weinkarte konzentriert sich auf Europa. Auch offen wird Hochwertiges ausgeschenkt, wie 2006er Sankt Laurent von Schloss Halbturn zum Wildhasen „Royal“.
Atmosphäre: Zwischen Silbertablett zum Servieren und kommunikativer Fröhlichkeit fühlt man sich an weiß eingedeckten Tischen wohl unter hohen Decken des Kaminzimmers, im Keller- oder Obergeschoss.
Fazit: Klassisches, handwerkliches Schwelgen mit Anspruch ins Jetzt transportiert in gediegen-lockerem Rahmen.