Gasthaus-Tipp: Klosterbräu im Altmühltal

Von dem Besuch des schwedischen Königspaars im „Klosterbräu“ sind zwei Ereignisse überliefert: Carl Gustaf steuerte seinen Ferrari selbst, und er und Königin Silvia genehmigten sich vom Schweinsbraten mit Knödeln einen Nachschlag. Der geheime Besuch liegt zwar ein paar Jahre zurück, doch das Genusserlebnis bleibt aktuell in diesem Bilderbuch-Gasthaus in Bergen, einem Ortsteil von Neuburg an der Donau im Altmühltal. Schließlich hat Otto Böhm, 50, bei den Spitzenköchen Heinz Winkler und Hans Haas gearbeitet und pflegt die Prinzipien der französischen Küche mit Leidenschaft: Fonds für tiefgründige Saucen, die zwei bis drei Tage köcheln, knusprige „Grandes Pièces“ wie Ente oder Gans vom Bauernhof, Boudin Noir (Blutwurst), Kalbskopf oder gebratene Entenleber mit Wildpflaumen und Cox-Orange-Apfel aus dem Klostergarten.

„Mein Vater ist hier der Gastronom und Koch, er serviert auch gern. Alles, was mit einem PC zu tun hat, macht ihn nicht glücklich“, erzählt sein Sohn Franziskus Böhm, 23, der nach der Hotelfachschule in Lausanne Anfang letzten Jahres die Leitung des Hotels mit 27 Zimmern übernommen hat. Die Geschichte des „Klosterbräus“ reicht bis ins 15. Jahrhundert und zu den Benediktinern zurück. Seit 1744 ist es in der Hand der Familie Böhm, die es heute in der zehnten und elften Generation führt. Behutsam, aber stilsicher lassen sie Historie mit der Moderne verschmelzen: Das Design ist eine ansprechende Mischung aus bayerischer Gemütlichkeit und Zeitgeist, mit Holz aus heimischen Forsten und handbedrucktem Leinen. Hier wird auch täglich Mittag- und Abendessen angeboten, ergänzt durch ein prächtiges Kuchenbuffet in der restaurierten ehemaligen Malztenne, dessen Herzstück der Apfelstrudel von Seniorchefin Antonie Böhm ist.