Crispy Chicken Rezept von Tim Raue

Tim Raues Crispy Chicken

In Südkorea entdeckte Tim Raue das beste Crispy Chicken - und ließ sich natürlich zu einem Rezept inspirieren.

Zutaten

Für 4 Personen
1
kleine Gelbe-Bete-Knolle
5 EL
Reisessig
100 g
Tempura-Teigmantel (Fertigprodukt)
150 g
japanische Kewpie-Mayonnaise
50 g
Gochjuang-Paste (koreanische Chili-Paprika-Paste, im Asienladen oder übers Internet)
30 g
Sweet-Chili-Sauce
Cornish Sea Salt
1 l
Pflanzenöl zum Frittieren
4
Oberkeulen vom Freilandhuhn (ausgelöst)
1
kleine Handvoll Vogelmiereblättchen
Piment d’Espelette (Pulver aus baskischer Chilisorte)

Zubereitung

Kochzeit: 45 Minuten
Schwierigkeitsgrad: leicht
Rezept für 4 Personen
1 Am Vortag: Die Gelbe Bete in hauchdünne Scheiben hobeln. Kreise ausstechen und über Nacht in Reisessig einlegen.
2 Tempurateigmehl mit 150 ml eiskaltem Wasser verquirlen und zum Quellen zur Seite stellen.
3 Kewpie-Mayonnaise, Gochjuang-Paste und Sweet-Chili-Sauce zu einer glatten Creme rühren und mit Salz abschmecken.
4 Öl erhitzen, bis an einem hineingehaltenen Holzlöffelstiel kleine Blasen hochsteigen. Auch wenn ein freundlicher Metzger die Keulen bereits für Sie ausgelöst hat, das Fleisch noch sorgfältig nach Sehnenansätzen absuchen und davon befreien. Das Fleisch jeder Keule in 4 Stücke schneiden, von allen Seiten salzen, durch den Tempurateig ziehen und im heißen Öl knusprig frittieren.
5 Jeweils einige Tupfen Gochjuan-Mayonnaise auf flache Teller spritzen und die gebackenen Hühnerkeulenstücke dazwischen setzen. Eingelegte Gelbe Bete und Vogelmiere dazwischen verteilen. Etwas Piment d’Esplette darüberstreuen.

Tim Raue über das beste frittierte Hühnchen seines Lebens

Wenn man auf der ganzen Welt auf Kochsymposien oder Gourmetfestivals auftritt, passieren manchmal auch kuriose Dinge. Unserem Besuch beim Seoul Gourmet Festival gingen drei Tage in der koreanischen Hafenstadt Busan voraus. Wir kochten dort am örtlichen Meeresmuseum mit regionalen Zutaten ein Menü für 200 Personen, und davon abgesehen, dass es eine logistische und kulturelle Herausforderung mit dem Team des dortigen Fünf-Sterne-Hotels war, wusste ich nicht, dass ich für den Bürgermeister, die örtlichen Top-CEOs und Spitzengastronomen performte.

Das Ganze glich einem Ritt auf der Rasierklinge, und nachdem wir es bewältigt hatten, war uns nach Feiern zumute. Ein paar Gin Tonics später meldete sich der typische Mitternachtshunger, der bei Gastronomen meist gewaltig ausfällt. Die einheimischen Köche wollten uns in eine internationale Fast-Food-Bude schleppen. Auf dem Weg dorthin kamen wir allerdings an einem kleinen Laden vorbei, vor dessen Tür eine ältere Dame mit wettergegerbtem Gesicht stand, die rauchte und grimmig schaute. Die Köche grüßten sie ehrfürchtig, und ich wurde neugierig. Man erklärte mir dann, dass dies der beste crispy-chicken-Laden in Busan sei, dass dieses Gericht in Korea ein absoluter Hit für Groß und Klein sei und man dankbar sein müsste, bei der grimmigen Frau essen zu dürfen.

Sie stellte sich als Sook vor und teilte uns mit, sie habe zwar eigentlich Feierabend, aber wenn die Gäste schon von so weither kämen, würde sie uns einfach mal ein paar Leckereien hinstellen. Um es gleich vorwegzunehmen: Es war der crispy-chicken-Himmel. Ob die Variante mit Sojasaucen-Honig-Glasur und fermentierter Chilisauce oder pur mit einer Salz-Pfeffer-Mischung bestreut – so knusprig, saftig und großartig hatte ich noch nie frittiertes Hühnchen gegessen. Wir sind dann auch die beiden weiteren Nächte dort eingekehrt, und alle Buden, die wir anschließend in Seoul aufsuchten, konnten nicht mit Sooks Klasse mithalten.

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