Spitzkohl vom Grill mit Quitten und Topinamburpüree

Spitzkohl vom Grill mit Quitten, Zwiebeln und Topinamburpüree

Matthias Gfrörers vegetarisches Grillrezept für Spitzkohl mit Quitten ist herzhaft, lieblich-süß, fruchtig und scharf zugleich.

Zutaten

Für 4 Personen

Spitzkohl und Quitten

2
Spitzkohlköpfe
3
Lorbeerblätter
6
kleine Quitten
1,2 l
klarer oder naturtrüber Apfelsaft
1 EL
Meersalz
200 ml
Obstessig
200 g
Zucker

Zwiebeln im Sud

15
kleine weiße junge Zwiebeln oder Schalotten
1 EL
grober Senf
2 EL
Rohrzucker
3 EL
Salz
300 ml
klarer Apfelsaft
300 ml
Obstessig plus etwas zum Abschmecken
600 ml
Gemüsefond

Topinamburpüree

1/2
Knoblauchknolle
7
gewaschene, gebürstete Topinamburknollen
1 TL
Meersalz
100 g
weiche Butter
200 ml
Gemüsefond
100 ml
Mandelöl
geriebene Muskatnuss
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Garnitur

10 ml
alter Balsamico
Zitronenthymianblättchen

Zubereitung

Vorbereitungszeit: 45 Minuten
Schwierigkeitsgrad: leicht
Für 4 Personen
1 Backofen auf 220 °C (Umluft) vorheizen oder Holzkohlegrill mit Deckel aufheizen.
2 Spitzkohlköpfe in einem Bräter ohne Deckel oder im Grill mit geschlossenem Deckel 25–30 Minuten garen, bis sie weich und gut gebräunt sind. Parallel Topinamburknollen und 1/2 Knoblauchknolle 15 Minuten grillen, bis sie weich sind. Spitzkohl vierteln, ggf. warm stellen, ggf. äußere Blätter entfernen.
3 In der Zwischenzeit Quitten schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen. Quittenviertel in 200 ml Apfelsaft legen. Kerngehäuse, Schalen, 1l Apfelsaft und Obstessig mit Zucker, Meersalz und Lorbeerblättern 10 Minuten aufköcheln. Dann Quittenfilets einlegen und 30 Minuten leicht simmernd ziehen lassen, bis sie weich sind. Tipp: Im abgekühlten Sud halten sie sich (wie die Zwiebeln) im Weckglas wochenlang.
4 Zwiebeln schälen und mit Apfelsaft, Obstessig, Gemüsefond, Salz, Zucker und Senf aufkochen. 30 Minuten leicht simmernd ziehen lassen. Mit Salz, Pfeffer und etwas Obstessig abschmecken.
5 Zwiebeln und Quitten in den Fonds separat einkochen, bis sie karamellisiert und die Marinaden sirupartig sind.
6 Für das Topinamburpüree Knollen grob klein schneiden, in einem Mixer mit Pfeffer, Meersalz, der halben gegrillten ausgedrückten Knoblauchknolle, Gemüsefond, Mandelöl und weicher Butter zu einem feinen Püree mixen. Achtung: Das Püree nimmt eine graue Farbe an!
7 Spitzkohlviertel anrichten, Quitten, Zwiebeln in ihrer Reduktion anlegen, mit dem Sirup die restlichen Zutaten glasieren. Püree dazugeben, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Mit Zitronenthymianblättchen und altem Balsamico garnieren.

Über das Quitten-Rezept von Matthias Gfrörer

Leuchtende Quitten, knackiger Spitzkohl, saftige Zwiebeln: Aus Spätsommer-Schätzen macht Matthias Gfrörer ein Fest der Aromen.

Das Rezept kommt von Koch Matthias Gfrörer. Er ist Küchenchef des Restaurants Gutsküche Wulksfelde, das von Der Feinschmecker mit 2F bewertet wird (die ausführliche Beschreibung finden Sie weiter unten).

Zur Quitte hat Matthias Gfrörer eine klare Meinung: "Bei uns in Deutschland werden wir ihr gar nicht optimal gerecht", findet der Chefkoch und Patron der "Gutsküche" am Hamburger Stadtrand. "Wir machen daraus meistens nur Gelee oder Kompott – und das finde ich schade, denn sie hat eine extrem komplexe Geschmacksstruktur und schlägt aromatisch einen Apfel um Längen!"

Daher hat Gfrörer ein Rezept entwickelt, bei dem das Kernobst mit Produkten kombiniert wird, die zeitgleich Saison haben: Spitzkohl und zarte weiße Zwiebeln. 

Geschmackliche Symbiose: lieblich-süß, fruchtig, würzig, scharf

In diesem vegetarischen Gericht sorgt der Spitzkohl vom Grill als Sparringspartner für die nötige Dosis Umami sowie herzhaftes Röstaroma. "Mit den eingelegten Quitten sowie den saftigen jungen Zwiebeln kann man den Spätsommer außerdem gut in den Herbst tragen."

Im Einweckglas sind sie wochenlang haltbar und zudem ein optischer Stimmungsaufheller in der Küche. Das Gericht des Küchenchefs bietet ein komplexes geschmackliches Spektrum von lieblich-süß über fruchtig bis würzig und scharf. "Eine tolle Symbiose am Gaumen", verspricht Gfrörer. Und empfiehlt auch Wild: Reh, Wildschwein oder Hirsch – das ergibt wunderbare Paare mit der Quitte.

Tipps zur Zubereitung von Quitten

Matthias Gfrörer empfiehlt:

  • aus Kerngehäuse und Schalen einen Fond kochen, in dem die Quittenviertel weich gegart werden – genau, wie in unserem Rezept oben
  • Quitten zu geschmortem oder gegrilltem Fleisch servieren
  • Quittenfond oder -gelee nie zu süß abschmecken
  • harmonische geschmackliche Ergänzungen bilden Aromen der indisch-ayurvedischen Küche wie Ingwer und Chili, aber auch Basilikum. Filets der Frucht dazu in Butter anbraten

Weitere Rezepte mit Quitten:

Wann haben Quitten Saison?

Quitten haben von September bis November Saison.

Wie erkenne ich, ob Quitten reif sind?

Perfekt reif sind Quitten, wenn sie verführerisch duften.

Kann ich Quitten roh essen?

Das Kernobst ist meist steinhart, Quitten lassen sich deshalb schlecht roh essen. Nur von wenigen Sorten lässt sich das Fruchtfleisch roh genießen. Ihr Geschmack ähnelt dem von heimischen Äpfeln.

Wann sind Quitten gar?

Die Quitte ist gar, wenn sie weich ist wie eine Pellkartoffel. "Sie ist viel dankbarer als Apfel, da sie nicht so schnell verkocht", so Gfrörer.

Woher stammen Quitten?

Die Heimat der Quitten, die seit 4.000 Jahren angebaut werden, liegt im Kaukasus. Die meisten Früchte auf unseren Märkten stammen aus der Türkei.

Wo wachsen Quitten in Deutschland?

Seit 2009 kultiviert das private "Quittenprojekt" an der Weinheimer Bergstraße 650 Bäume mit gut 60 verschiedenen Sorten; dazu kommen noch Früchte von Streuobstwiesen. Alle werden per Hand geerntet und zu Chutney, Senf, Bränden, Likören oder Essigen verarbeitet.

Zu Gast bei Matthias Gfrörer

Gutsküche Wulksfelde
H I K R Q F V Y

Konzept: Matthias Gfrörer hat mit seiner kreativen Gemüseküche (Fisch und Fleisch gibt es separat) mit den besten Produkten der Saison vom angeschlossenen Biolandhof Gut Wulksfelde einen ganz eigenen, sehr nachhaltigen Stil entwickelt.
Küche: Der umtriebige Koch entwickelt sich und sein Restaurant immer weiter – mit vielen Events, der räumlichen Erweiterung mit Deli, Eisbude und Tier-Erlebnisbereich. Im großen Restaurant mit offener Küche kommen etwa der hausgemachte Mozzarella als Caprese-Salat (mit Tomaten und Basilikum) auf die Tische (€ 12/24) bretonische Artischocke mit dreierlei Dips (€ 23) und Niçoise à la carte mit Röstkartoffelstäben und Oliventapenade (€14/26).
Getränke: Auf der Weinkarte finden sich rund 200 Flaschen, viele von biozertifizierten Winzern.
Atmosphäre: Im großen, lichten Restaurant verteilen sich die Gäste an Holztischen und umlaufenden Bänken im Raum. Viele Stammgäste, beliebt für Feiern. Sommerterrasse.

Wulksfelder Damm 15-17, 22889 Tangstedt
+49 (0) 40 64419441
www.gutskueche.de
So, Di-Sa 12-22 Uhr
In jeder Hinsicht perfekt
Küche und Service herausragend, Ambiente und Komfort außergewöhnlich
Exzellente Küche, sehr guter Service, Komfort und Ambiente bemerkenswert
Sehr gute Küche, guter Service, angenehmes Ambiente, komfortabel
Gute Küche, ansprechendes Ambiente
Solide Küche, sympathisches Lokal
Bewertung ausgesetzt
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