DER FEINSCHMECKER auf der ProWein 2023: Highlights und Trends der Messe
Das erwartet Sie hier:
Die ProWein – die einzige internationale Fachmesse, die den ganzen Weltmarkt abdeckt – hat sich in den letzten 28 Jahren zum wichtigsten Branchentreffpunkt für Weine, Spirituosen und Craftdrinks entwickelt. Auch in diesem Jahr kamen 49.000 Fachbesucher:innen aus 141 Ländern zusammen und tauschten sich zu den neuesten Trends, Entwicklungen und Produkten aus der Welt der Weine und Spirituosen aus. Wir waren während der drei Tage selbstverständlich auch vor Ort und durften am FEINSCHMECKER-Stand bei ausgelassener Stimmung 41 internationale Weingüter begrüßen.
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Verleihung der FEINSCHMECKER Riesling Cup-Trophäe
Neben der Verkostung von exzellenten Weinen fand ein intensiver fachlicher Austausch statt und es wurde genetzwerkt. Auch die beiden Sieger des FEINSCHMECKER Riesling Cups 2022, das Moselaner Weingut Carl Loewen sowie Philipp Kuhn aus der Pfalz, waren mit ihren Weingütern am FEINSCHMECKER-Stand vertreten. Das haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen und diesen besonderen Anlass und Rahmen genutzt, um die Trophäen zu überreichen. Beide hatten zum Deutschen Riesling Cup trockene Lagenweine eingeschickt und teilen sich den ersten Platz.
Unweit von Workshops für Gastronom:innen, Masterclasses sowie diversen Tastings zeigte sich außerdem, welche Trends die Branche beschäftigen. Wir möchten Ihnen vier wichtige vorstellen.
No und low Alcohol auf dem Vormarsch
Was vor vielen Jahren noch undenkbar war, ist zum festen Bestandteil der Szene geworden: Alkoholfreie, beziehungsweise alkoholarme Weine und Spirituosen. Treibende Kraft für diesen Trend ist vor allem das Gesundheitsbewusstsein der Konsument:innen. Die Auswahl in diesem Bereich wird stetig größer und die Produkte werden dank ausgereifter Techniken immer besser.
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Auf der ProWein 2023 präsentierte Dr. Jaglas zum Beispiel eine alkoholfreie Limoncello-Variante. Auch die Rheinland Distillers demonstrieren, wie Siegfried Wonderleaf wunderbar als alkoholfreier Gin-Ersatz funktioniert. Die ProWein 2023 zeigte: Alkoholfrei – von Wein und Gin über Wermut, Whisky und Amaro bis hin zu alkoholfreiem Limoncello – gehört längst zum modernen Lifestyle und ist aus der Branche nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, dass auch Sternerestaurants längst auf diesen Trend aufgesprungen sind und in ihren Restaurants alkoholfreie Speisebegleitungen anbieten, etwa das Rutz oder Horváth in Berlin.
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Die Nachfrage nach Bio-Weinen steigt
Die Nachfrage nach Bio-Produkten, die ohne den Einsatz von synthetischen Zusätzen oder gentechnisch modifizierten Komponenten erzeugt werden, ist in den letzten Jahren nicht nur im Bereich von Lebensmitteln gestiegen. Grund dafür sind, auch hier, das wachsende Bewusstsein für die Gesundheit und Auswirkungen auf die Umwelt. Waren es vor 14 Jahren noch rund 120 Bio-Weingüter, präsentierten auf der ProWein2023 mehr als 300 Produzent:innen, Im- und Exporteur:innen sowie relevante Verbände aus aller Welt ihre Bio-Weine. Italien führt, gemessen am Anteil der ökologisch bewirtschafteten Rebflächen, die Liste der Bio-Nationen an, gefolgt von Frankreich und Österreich. Auch in Deutschland lässt sich ein Wandel feststellen: Hier hat sich der ökologische Anbau in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht.
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Bag-in-Box: Ein Umdenken im Verpackungsbereich
Noch vor Jahren war es selbstverständlich und zeugte von erstklassiger Qualität, wenn ein Wein einen Korken hat. Inzwischen ist die Verwendung von Schraubverschlüssen Standard. Auch der Einsatz von leichteren Flaschen sowie Bag-in-Box-Produkte und andere glaslose Verpackungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Zu den Gründen für das Umdenken bei den Weinverpackungen sind unter anderem der Krieg in der Ukraine und die steigenden Energiekosten. Die Herstellung von schweren Glasflaschen benötigt viel Energie und das Recyclingverfahren ist aufwändig. Je nach Land stiegen die Energiekosten für die Produktion zwischen 30 und 100 Prozent.
Ein Beispiel für Bag-in-Box-Lösungen: Winzer Jason Haas von Tablas Creek in Paso Robles (Kalifornien) hat seine drei Einstiegsweine in 3-Liter-Bag-in-Box-Verpackungen abgefüllt. Damit kann er den CO2-Fußabdruck um 84 Prozent reduzieren (verglichen mit vier 750 ml Glasflaschen). Zusätzlich wird dadurch auch der CO2-Fußabdruck beim Versand um 60 Prozent verringert und die Weine werden um rund 15 Prozent günstiger. Der Wein bleibt außerdem länger frisch und ist dank der leichteren Verpackung einfacher in der Handhabung. Damit kommen Bag-in-Box-Verpackungen nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch den Kund:innen. Das Bio-Weingut Galler setzt auf das bestehende Pfandsystem und nutzt Bierflaschen. Der Kronkorken verschließt die Flasche gut und somit hat diese Variante auch keinen negativen Einfluss auf die Qualität.
PiWis: Die Weine der Zukunft
Auch PiWis, pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die besonders robust gegen die Rebkrankheiten Echter und Falscher Mehltau sind und kaum noch Pflanzenschutz benötigen, waren auf der ProWein 2023 ebenfalls Thema. PiWis haben unter anderem den Vorteil, dass bis zu 80 Prozent weniger Pflanzenschutz zum Einsatz kommt. So werden nicht nur Kosten reduziert und die Böden sowie Nützlinge geschont, sondern durch die Minimierung der Traktoreinsätze kann CO2 gespart werden. Vor allem Bio-Betriebe setzen vermehrt auf PiWis, etwa das Weingut Eva Vollmer aus Rheinhessen, das auf der ProWein in Düsseldorf vertreten war und der nachhaltigen Bewegung Zukunftsweine angehört.