DER FEINSCHMECKER Riesling Cup 2022

Der FEINSCHMECKER Riesling Cup 2022

Auch in diesem Jahr haben wir wieder den besten deutschen trockenen Riesling gekürt. Die Siegerweine haben wir Ihnen erstmalig in einer virtuellen Show präsentiert. Sie konnten nicht dabei sein? Kein Problem. Die Aufzeichnung des großen Finales können Sie jetzt bei uns ganz in Ruhe genießen und die erstklassigen Siegerweine entdecken. 
Datum18.11.2022

Der Riesling ist der markanteste und wichtigste aller deutschen Weine. Diese Rebsorte bildet besonders prägnant Herkunft und Charakter ab. Die besten Winzer:innen bringen mit Riesling Weinkenner:innen auf der ganzen Welt zum Schwärmen. Mal mit kraftvollem Körper, mal mit feinen Fruchtnoten oder eleganter Balance von Süße und Säure – dieser Wein ist nie langweilig. 

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Mit dem „Deutschen Riesling Cup“ würdigt DER FEINSCHMECKER bereits seit 2008 diese deutsche Rebsorte – und die facettenreichen Weine von Weltklasse. So auch in diesem Jahr, in dem sich die Frage stellte: Wer hat den besten trockenen Riesling in Deutschland des Jahrgangs 2021 gemacht? 

Das sind die Sieger des Riesling Cups 2022

Große Überraschung bei der Auszählung der Punkte: völliger Gleichstand an der Spitze, bis auf die letzten Dezimalzahlen! Und so geht der Glückwunsch an zwei erste Plätze: das Moselaner Weingut Carl Loewen sowie Philipp Kuhn aus der Pfalz! Beide hatten zum Deutschen Riesling Cup trockene Lagenweine eingeschickt. Wie sie waren Hunderte Weingüter dem Aufruf gefolgt und hatten für den Wettbewerb je einen trockenen Riesling des Jahrgangs 2021 aus ihrem Portfolio eingereicht – vom Ortswein bis zum Großen Gewächs.

Wie lief der FEINSCHMECKER Riesling Cup 2022 ab?

In zwei Runden mit mehreren Flights hatte eine Jury aus Weinexpert:innen die Gewächse blind verkostet – bis die 13 Sieger feststanden. Weitere Überraschungen: Punktgleichstand herrschte auch bei Platz neun mit drei Weingütern, und die Riesling-Hochburg Mosel legte mit sechs Platzierungen einen starken Auftritt hin. Offenbar kamen die Winzer der Region mit dem verregneten Sommer gut zurecht und präsentierten Weißweine voller Finessen. „2021 triumphierten die Lagen, die unter den letzten drei warmen Jahrgängen eher gelitten hatten. Die Zuckerreife schritt diesmal langsamer voran und brachte Rieslinge mit Leichtigkeit bei Alkohol und Körper sowie straffer Säure hervor“, bilanzierte Jurorin Caro Maurer. Verkoster Sebastian Russold fügte hinzu: „Der Umgang mit der Säure war wohl der Schlüssel für herausragende Weine. Das Niveau bei diesem Cup war hoch, aber die Spitze setzte sich doch deutlich ab“, resümierte er nach der Finalverkostung im Hamburger Restaurant Witwenball.

Dies war der ideale Ort für das konzentrierte Tasting, schließlich ist das Restaurant von Julia und Axel Bode bekannt für hohe Weinkompetenz, kreative Küche, aber auch schickes Art-déco-Design im Stil der 1920er-Jahre.

2021 Kirschgarten GG trocken, Philipp Kuhn, Pfalz

Platz 1: 2021 Kirschgarten GG trocken, Philipp Kuhn, Pfalz

Ein Riesling modernen Typs heimst Gold ein: nur dezente Frucht, dafür spannende, vibrierende Noten von Feuerstein und sehr fein gearbeiteten Kräutern. Kantig, erfrischend, salzig mit Zug und Länge am Gaumen! Ein komplexer Charakter, der noch ruhen kann, um sich voll zu entfalten.

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Philipp Kuhn mit 4,5F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

2021 Ritsch trocken GG, Carl Loewen, Mosel

Platz 1: 2021 Ritsch trocken GG, Carl Loewen, Mosel

Gold II für eine Rarität: Aus der ersten Kollektion, die Christopher Loewen verantwortet, stammt der Riesling – von einer kleinen kargen, steilsten Parzelle. Glasklar, facettenreich, feinnervig, mineralisch, zupackend mit Noten von Zitrus und Kumquat. 

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Carl Loewen mit 3,5F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

2021 Johannisberg, alte Reben, trocken, Weingut Trenz, Rheingau

Platz 3: 2021 Johannisberg, alte Reben, trocken, Weingut Trenz, Rheingau

Michael Trenz profitiert von 50 Jahre alten Rieslingreben, die auch Grundstoff für diesen Spitzenwein sind. Er ist pure Trinkfreude: engmaschig, elegant, straff, feine Noten von Kräutern und Zitronengras, dazu Ananas und ein aromatischer Nachhall.

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Trenz mit 2F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

2021 Riesling Kieselberg trocken, Weinhof Fischborn-Schenk, Rheinhessen

Platz 4: 2021 Riesling Kieselberg trocken, Weinhof Fischborn-Schenk, Rheinhessen

Überraschungserfolg für das Familienweingut: Auf gesteinsreichem, nährstoffarmem Boden wächst der fein gewebte und konzentrierte Riesling: gelbe Früchte, Zitrusnoten, fröhlich-verspielt mit belebendem Fluss und nachhaltiger Länge!

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Fischborn-Schenk mit 1F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

2021 Graacher Domprobst „Alte Reben", Weingut Max Ferd. Richter, Mosel

Platz 5: 2021 Graacher Domprobst „Alte Reben", Weingut Max Ferd. Richter, Mosel

Grand-Cru-Lage und selektiv-späte Handlese: So entstand im Familienbetrieb (10. Generation!) der feinfruchtige, raffinierte und tänzerischhochelegante Wein. „Holunderblüte, floral, zugänglich, spritzige Säure!“, notierte Vanessa Lieser anerkennend.

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Max Ferd. Richter mit 4F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

2021 Gundersheimer Höllenbrand, Neef-Emmich, Rheinhessen

Platz 6: 2021 Gundersheimer Höllenbrand, Neef-Emmich, Rheinhessen

Hier trumpft ein dichter, kraftvoller Charakter mit viel Frische auf! Rauchige Noten verbinden sich apart mit Limette, die Säure umschmeichelt stützend die Fruchtsü.e. Toller Trinkfluss. Ein Ausrufezeichen von Dirk und Philipp Emmich, präzise, stimmig!

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Neef-Emmich mit 2F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung.

2021 Herrenberg trocken GG, Maximin Grünhaus, Mosel

Platz 7: 2021 Herrenberg trocken GG, Maximin Grünhaus, Mosel

Das Große Gewächs aus der Einzellage Herrenberg, gewachsen auf uraltem Devonschiefer-Boden, betört mit Noten von Ananas und Zitronenschale, ist saftig und vollmundig, dabei sehr balanciert. Karl-Josef Krötz’ Prognose: „Wächst mit der Luft und kommt groß raus.“

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Maximin Grünhaus mit 4F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung.

2021 Königsbacher Ölberg trocken, Von Winning, Pfalz

Platz 8: 2021 Königsbacher Ölberg trocken, Von Winning, Pfalz

Aus einer Ersten Lage an der Weinstraße stammt Stefan Attmanns cremiger, erfrischender Wein, der ein perfekter Speisebegleiter ist: zartgelbe Aromen in der Nase, jugendliche Säure, dabei konzentriert; nachhaltige Länge und eine Restsüße, die die Säure toll abfedert.

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut von Winning mit 4F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

2021 Enkircher Batterieberg Große Lage, Weingut Immich-Batterieberg, Mosel

Platz 9: 2021 Enkircher Batterieberg Große Lage, Weingut Immich-Batterieberg, Mosel

Cremig, dabei sehnig mit Noten von Apfelschalen: Der moderne Klassiker stammt aus einer Monopol- Lage mit 60 Jahre alten Reben. Man spürt das Große Holzfass, die Säure ist filigran. Fließt samtig über die Zunge.

Weitere Infos zum Weingut unter: www.batterieberg.com

2021 Heldenstück Riesling trocken, Schloss Lieser – Thomas Haag, Mosel

Platz 9: 2021 Heldenstück Riesling trocken, Schloss Lieser – Thomas Haag, Mosel

Ein Wein, der seinem Namen gerecht wird: von wurzelechten, bis zu über 100 Jahre alten Reben stammt der „Held“, der sich mit Aromen von Zitronat und Lemongrass, rauchiger Note sowie abrundender Säure empfiehlt. „Facettenreich, die Herkunft deutend“, meint Axel Bode.

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Schloss Lieser – Thomas Haag mit 5F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

2021 Bacharacher Hahn trocken, Toni Jost – Hahnenhof, Mittelrhein

Platz 9: 2021 Bacharacher Hahn trocken, Toni Jost – Hahnenhof, Mittelrhein

In siebter Generation führt Cecila Jost das Weingut. In der Ersten Lage Bacharacher Hahn wachsen ihre Spitzenrieslinge, wie dieses Prachtexemplar: einladende Aromatik mit zitrischen Noten und nassem Stein. Schmelz, Frische, dazu fein ziseliert am Gaumen.

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Toni Jost mit 4,5F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

2021 Filzen Pulchen GG, Weingut Piedmont, Mosel

Platz 10: 2021 Filzen Pulchen GG, Weingut Piedmont, Mosel

Immer noch ein Hidden Champion, auch wenn das Gut 2019 bereits den Riesling Cup gewann. Abermals überzeugte der Wein mit intensiver Frucht, Eleganz und einem Hauch Phenolik. Der Paradewein aus dem Pulchen (lateinisch: schöner Weinberg) wirkt wie aus einem Guss!

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Piedmont mit 3F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

2021 Juffer Sonnenuhr Riesling trocken GG, Weingut Fritz Haag, Mosel

Platz 11: 2021 Juffer-Sonnenuhr Riesling trocken GG, Weingut Fritz Haag, Mosel 

„Gnadenlos trocken, mutig“, notierte Caro Maurer. Aus einer der besten Mosel-Lagen mit markantem Schieferboden holt Oliver Haag dieses elegante Gewächs: gelbe Früchte, feste Säure, mineralische Anklänge. „Er braucht noch Zeit“, so Sebastian Russold.

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Weingut Fritz Haag mit 5F aus. Lesen Sie am Ende des Artikels die ausführliche Weingut-Bewertung. 

Erleben Sie die Award-Präsentation

Neben der großen Berichterstattung in der FEINSCHMECKER-Ausgabe Februar 2023, die im Handel und im Onlineshop erhältlich ist, gab es in diesem Jahr eine ganz besondere Premiere.

DER FEINSCHMECKER hat den „Riesling Cup“ auf innovative Weise inszeniert und die Siegerweine in einer virtuellen Show präsentiert. In unserem 3D-Metaverse-Studio des internationalen Start-ups Room stellte Master Sommelier und Weinexperte Hendrik Thoma Winzer und Siegerweine vor – gemeinsam mit FEINSCHMECKER Chefredakteurin Deborah Middelhoff. 

Wer das Event am 8. Dezember 2022 nicht live mitverfolgen konnte, hat jetzt die Möglichkeit, die Show auf unserem YouTube-Kanal in Ruhe zu genießen. 

Die Jury des FEINSCHMECKER Riesling Cups

Auch in diesem Jahr verkostete wieder eine renommierte Experten-Jury für den Riesling Cup:

Caro Maurer, Autorin, Master of Wine

Caro Maurer, Autorin, Master of Wine

Die Journalistin, Dozentin, Jurorin, Moderatorin und Beraterin darf sich als erste Frau in Deutschland Master of Wine nennen. Der Titel wurde ihr nach dem erfolgreichen Bestehen der Prüfungen in Praxis und Theorie sowie der wissenschaftlichen Abschlussarbeit vom Institute of Masters of Wine in London verliehen. Caro Maurer konzentriert sich seit knapp 25 Jahren auf die Themen Essen und Wein. Sie schreibt unter anderem für DER FEINSCHMECKER und reist von ihrem Heimatort Bonn aus regelmäßig nach London und rund um den Globus, um spannende Weine aufzuspüren. 

Sebastian Russold, Sommelier-Trophy 2021

Sebastian Russold, Sommelier-Trophy 2021

Seine Reise in die Weinwelt begann hinter dem Bartresen des Intercontinental Berchtesgaden und ging als Sommelier sowie später als Chef-Sommelier im Louis C. Jacob in Hamburg weiter. Der Halt in der Schwarzwaldstube-Hotel Traube Tonbach war prägend für ihn, um seine Expertise zu vertiefen und seine Verkostungen auf ein neues Level zu heben. Seit Juni 2021 ist der Kölner Weinkeller das berufliche Zuhause von Sebastian Russold. 

Karl-Josef Krötz, Ratskellermeister in Bremen

Karl-Josef Krötz, Ratskellermeister in Bremen

Groß geworden auf dem Weingut seines Vaters wurde ihm die Liebe zum Wein quasi in die Wiege gelegt. Der erste Riesling, den Karl-Josef Krötz bereits in sehr jungen Jahren probierte, war ein Riesling Auslese, Jahrgang 1959. Heute trägt er als Ratskellermeister im Bremer Ratskeller, der mit seiner Auswahl an knapp 1.200 Weinsorten zu den größten seiner Art gehört, die Verantwortung für die Führung, Weinproben und das Sortiment.

Vanessa Lieser, Sommelière im Schloss Hohenhaus

Vanessa Lieser, Sommelière im Schloss Hohenhaus

Lieser ist Teil einer Winzerfamilie an der Mosel. Nach ihrem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und arbeitete im Anschluss als Front Office Mitarbeiterin im 25 Hours Hotel in Köln – doch die Liebe zum Wein gewann. Vanessa Lieser arbeitete zunächst als Commis de Rang im Grandhotel Schloss Bensberg, wechselte in die Trattoria Enoteca und im Juni 2021 in das drei-Sterne-Restaurant Vendôme. Nebenher machte sie am International Wine Institut ihre Ausbildung zur IHK geprüften Sommelière. Heute arbeitet Lieser als Sommelière im Schloss Hohenhaus.

Axel Bode, Inhaber des Restaurant Witwenball in Hamburg

Axel Bode, Inhaber des Restaurant Witwenball in Hamburg

Gemeinsam mit seiner Frau Julia hat der gelernte Fotograf Axel Bode sich 2013 den Traum eines eigenen Weinrestaurants erfüllt. Nach erfolgreichem Abschluss der IHK-Ausbildung zum Sommelier wollte Bode seine Weinexpertise in den beruflichen Vordergrund rücken. So hat das Paar ein ehemaliges Tanzlokal in eine angesagte Hamburger Weinbar verwandelt. 

Gabriele Heins, stellv. Chefredakteurin von DER FEINSCHMECKER

Gabriele Heins, stellv. Chefredakteurin von DER FEINSCHMECKER

Die stellvertretende Chefredakteurin und Leiterin des Ressorts Wein & Küche, Lebensart trifft in ihrem Job zahlreiche Köch:innen, Winzer:innen sowie anderen Persönlichkeiten der kulinarischen Szene. Gabriele Heins gehört seit Jahren beim Riesling Cup zum festen Jurymitglied. 

Kenny Machaczek, DER FEINSCHMECKER-Eventmanager

Kenny Machaczek, DER FEINSCHMECKER-Eventmanager

Der Eventmanager und langjährige Weinverkoster Kenny Machaczek arbeitet bereits seit fast 28 Jahren beim Magazin DER FEINSCHMECKER. Mit seiner Expertise unterstützt er als Juror sowohl beim Riesling Cup als auch beim Wein-Champion

Die Sieger-Weingüter auf einen Überblick

Weingut Philipp Kuhn
R

Im vergangenen Jahr haben wir ihm mit Überzeugung das fünfte F verliehen und Philipp Kuhn im Anschluss auch gleich zum Gewinner des FEINSCHMECKER Riesling Cups gekürt. In diesem Jahr sehen wir das schlicht und einfach bestätigt. Ob Riesling oder die weißen und roten Burgunder, nach mehr als 30 Jahren beherrscht er die Klaviatur der klassischen Rebsorten ganz souverän. Was wir auch in diesem Jahr probieren durften, ist einfach bestechend gut. Herausragend der Chardonnay aus dem Laumersheimer Kapellenberg mit Fülle, Kraft und Struktur. Die beiden Rieslinge aus dem Saumagen und dem Kirschgarten könnten unterschiedlicher kaum sein. Ersterer mit Grafit, Feuerstein und Schwarzpulver, karg und mineralisch und sehr straight. Der Kirschgarten dagegen voll, rotfruchtig mit Extrakt und glasklarer Präzision auf Messers Schneide. Den Blanc de Noirs Brut im Champagnerstyle möchten wir aber auch noch empfehlen … da bestätigen wir die 5 F sehr gerne.

Großkarlbacherstr. 20, 67229 Laumersheim
+49 (0) 6238 656
www.weingut-philipp-kuhn.de
Weingut Carl Loewen
R Q

„Leichter, charaktervoller Riesling ist mein Ideal vom Moselwein”, sagt Christopher Loewen. Mit seiner eigenen Kollektion wird er dieser Stilistik mehr als gerecht. Der Winzer ist ein Talent, wenn es um eindrucksvollen Riesling geht. Das hat er vergangenes Jahr nicht nur mit dem Sieg im Feinschmecker Riesling Cups bewiesen, sondern zeigt auch der aktuelle Jahrgang. Vor allem der trockene „1896”-Riesling hat uns gefallen; er kommt voller Saftigkeit und Spiel ins Glas. Die Großen Gewächse haben uns im letzten Jahr etwas mehr überzeugt, doch womöglich sind sie noch verschlossen. Ganz anders der fruchtsüße Kabinett Riesling „Im Schneidersberg“, die Auslese sowie die Beerenauslese aus dem Vorjahrgang: Sie präsentieren sich komplex und sind trotz intensiver Süßaromatik sehr trinkfreudig.

Matthiasstr. 30, 54340 Leiwen
+49 1514 2452388
www.weingut-loewen.de
Weingut Trenz
R Q

In 2022 notierten wir bei Michael Trenz eine Reihe von guten, ja sehr guten Weinen. Da ist der trockene Riesling Steinhaus, der mehr als nur Frische und Frucht bietet. Dann der (nicht ganz trockene) Spätburgunder Rosé und als Highlight die begeisternde Johannisberg Riesling Reserve Alte Reben, die im Holzfass ausgebaut wurde. Auch die restsüße 2019er Spätlese aus der Hölle gefällt. Grobfruchtig und alkoholmäßig überzogen war dagegen die Pinot noir Reserve. Die Weine können im Gutsausschank zur regionalen Küche verkostet werden.

Schulstr. 3, 65366 Geisenheim
+49 (0) 6722 750630
www.weingut-trenz.de
Weingut Fischborn-Schenk
S

Hinter den historischen Mauern des bereits 1833 gegründeten Weinguts entsteht ein breites Sortiment an Qualitäts- und Prädikatsweinen. Dieses Jahr hat uns der stoffige Riesling Kieselberg gefallen, der trotz leichter Fruchtsüße herrlich den Gaumen erfrischt. Sehr lang im Abgang und mit schönem Potenzial, macht er schon jetzt richtig Spaß, kann aber gern noch etwas im Keller verweilen. Gelungen ist auch der feinherbe Riesling mit Noten von Ananas, Zitrone und Steinfrucht. Seine Süße wird perfekt von Säure umgarnt, und man kann ihn so richtig genießen.

Weingasse 2, 55546 Biebelsheim
+49 6701 1214
schenkwein.de
Weingut Max Ferd. Richter
R Q

Einfach war die Ernte 2022 nicht, aber das Gut hat im aktuellen Jahrgang eine Phalanx erstklassiger Rieslinge produziert. Die kommen aus besten Lagen in den steilen Brauneberger, Graacher und Wehlener Weinbergen. Alte Reben als Basis und Garant jugendlich spritziger Rieslinge, ein gelungener Spagat von Kellermeister Florian Jakoby, der die kristallklare und präzise Fruchtigkeit der Weine gekonnt in ein facettenreiches Geschmacksbild packt, mit einer dynamisch erfrischenden Säure, die für ausreichend Schwung sorgt. Das tut den eleganten, trocken ausgebauten Rieslingen richtig gut und macht sie zu ausgewiesenen Spitzenweinen der Region. Begeistert haben uns auch die 2022 restsüßen Qualitäten, allen voran die herrlich fruchtigen Auslesen, die perfekt ausbalanciert und wunderbar harmonisch wie selten zuvor sind.

Hauptstr. 85, 54486 Mülheim an der Mosel
+49 (0) 6534 933003
www.maxferdrichter.com
Weingut Neef-Emmich
S

Auch dieses Jahr beweist Familie Emmich wieder ihre Feinfühligkeit und präsentiert eine stimmige Kollektion. Gelungen ist der Bermersheimer Silvaner mit filigranen Fruchtaromen und leichten Honignoten. Mit seiner knackigen Säure und feinen Struktur ist er saftig und recht lang am Gaumen und könnte fast noch etwas länger auf der Flasche lagern. Super charmant ist der Albiger St. Laurent trocken: Beerig mit einem Hauch von Graphit ist er zwar schlicht, aber voll saftiger Frucht und äußerst trinkfreudig.

Alzeyer Str. 15, 67593 Bermersheim
+49 (0) 6244 905254
www.neef-emmich.de
Maximin Grünhaus
R Q

Das renommierte Weingut an der Ruwer mit seinen drei Monopollagen ist ein Monument des deutschen Weins. Maximin von Schubert führt mit Bedacht und Geschick den traditionsreichen Familienbetrieb, zur Seite steht ihm Betriebsleiter Stefan Kraml. Die spontan vergorenen Rieslinge strotzen im aktuellen Jahrgang vor Eleganz und zeigen eine extrem klare und präzise Typizität, Länge und aromatischer Nachhall inklusive. Ein klein wenig überragen die feinherben und fruchtsüßen Qualitäten die trocken ausgebauten Gewächse, was an der charmant gesetzten Süße und der etwas pikanteren Säure liegt. Einfach großartige Trinkfreude mit jedem Schluck!

Maximin Grünhaus 1, 54318 Mertesdorf
+49 (0) 651 5111
www.maximingruenhaus.de
Weingut von Winning
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„Trüb und ohne künstliche Kühlung vergären unsere Spitzenweine warm im Holz. So bewahren wir die wertvollen, aromenprägenden Phenole, die unseren Weinen ihre komplexe Stilistik verleihen“, heißt es auf der Homepage des VDP-Weinguts. Im Weinberg wird darüber hinaus Hornmist ausgebracht und nach den Mondphasen gearbeitet. Ziel ist es, Weine zu produzieren, die einerseits jung trinkbar sind, andererseits aber lange reifen können. Was da auf dem Tisch stand, schießt vor allem beim Holz teilweise ein wenig übers Ziel hinaus und lässt bei aller Kraft und Protzigkeit ein wenig Strahlkraft vermissen. Wunderbar gelungen ist das allerdings beim Riesling aus dem Haardter Bürgergarten mit zartem Duft von Orangenblüte sowie Jasmin und weicher Textur. Ungewöhnlich auch der Riesling aus dem Kalkofen mit Noten von Waldmeister und Buttercroissant. Das ist komplex und elegant zugleich und wird von einem langen mineralischen Abgang getragen.

Weinstr. 10, 67146 Deidesheim
+49 (0) 6326 966870
www.von-winning.de
Weingut Schloss Lieser – Thomas Haag
R Q

Was für ein stattliches Weingut! Thomas Haag, unterstützt von seiner Familie, bewirtschaftet nicht nur 24 Hektar in den besten Steillagen der Mittelmosel. Er brilliert auch jedes Jahr wieder mit einer ganzen Phalanx an erstklassigen Rieslingen, deren Glanz in die ganze Weinwelt strahlt. Das gilt auch und besonders für die trocken ausgebauten Gewächse, die 2022 in ihrer unbestechlichen Klarheit und finessenreichen Aromatik aktuell die besten an der Mosel sind. Kommt etwas Restsüße ins Spiel, wie bei den Riesling Kabinetten und Spätlesen, präsentiert sich der Fruchtkörper animierend präzise, immer eingebettet in eine perfekte Säure, die man trefflich als genial bezeichnen kann. Ein Ausnahmebetrieb unter allen deutschen Weingütern.

Am Markt 1-5, 54470 Lieser
+49 (0) 6531 6431
www.weingut-schloss-lieser.de
Weingut Toni Jost
R Q

Dieses Weingut ist die Messlatte am Mittelrhein. Was Cecilia Jost in 2022 (plus die late releases 2021) auf die Flasche gebracht hat, ist beeindruckend und hat uns begeistert. Keine hohen Alkoholgehalte, keine unreife Säure, keine maskierende Restsüße – alles ist in bester Balance. Der Gutsriesling Jodokus ist wie aus einem Guss. Der Riesling Devon S ist der erste Terroir-Wein in der Betriebshierarchie – und was für einer! Die beiden Rieslinge Alte Reben und Bacharacher Hahn sind straff, kernig und von einer markanten weinigen Säure durchzogen. Überragend das Große Gewächs von der Parzelle Im Hahn: ruhig im Trinkfluss, seidige Textur und völlig in sich ruhend. Selbst der Weißburgunder brilliert mit moderater Stoffigkeit und blitzsauberer Sortentypik. Auch das 2019er GG vom Spätburgunder brilliert mit sauberer, herzhafter Frucht und feiner Texturen. Und bei den Preisen sind die Josts erfreulicherweise auf dem Boden geblieben.

Oberstr. 14, 55422 Bacharach
+49 (0) 6743 1216
www.tonijost.de
Weingut Piedmont
S

Viel Rebfläche hat das Weingut nicht, das Claus Piedmont und Tochter Sitta gemeinsam führen – nur 2,5 Hektar. Klein, aber fein: Die Rieslinge und die wenigen Burgunder, die hier entstehen, haben es in sich. Spannung und Vibration sind typische Merkmale der Piedmont’schen Weine, die vor allem die restsüß ausgebauten Rieslinge auszeichnen und adeln. Eine gelungene Liaison, die auch in der aktuellen Kollektion präsent ist und die Weine mit einer sehr feinen, dennoch immer erfrischenden Säure in eine aromatische Dynamik schleudert, die viel Spaß am Gaumen macht. Einfach wunderbar süffig, wie es sein soll! Noch ein bisschen mehr vinologischer Eleganz, und das Weingut klettert in der Bewertung weiter nach oben.

Saartalstr. 1, 54329 Konz
+491754 (0) 650199009 99009
www.piedmont.de
Weingut Fritz Haag
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Die Haag’schen Rieslinge gehören Jahr für Jahr zu den Weinen, auf die man sich als Juror freut. Sie sind wie gute Freunde, die man in seinem Leben einfach nicht missen möchte. Das Weingut von Oliver Haag bewerten wir seit vielen Jahren mit der Höchstnote von fünf F gehört zuverlässig zu den besten Weinproduzenten Deutschlands. Gäbe es diese Rieslinge nicht, man müsste sie erfinden. Daher im Grunde unbedingt alles probieren, kaufen und trinken. Müssten wir uns festlegen, wären unsere Empfehlungen für den 2022er-Jahrgang folgende: Juffer Sonnenuhr! Als Großes Gewächs beeindruckend strukturiert (rauchig-würzig, dicht und straff, sollte noch liegen), als Spätlese unglaublich beschwingt, fast verspielt (aromatisch Beerenfrucht, Steinobst und Agrumen, zwischen Sahne, Stein und Rauch alles ausgelotet), als Auslese (mit Goldkapsel) brillant ausbalanciert, Fruchtsüße und glockenklare Säure in perfekter Harmonie – mit einem Potenzial für Jahrzehnte! Ach, ist das schön.

Dusemonderstr. 44, 54472 Brauneberg
+49 (0) 6534 410
www.weingut-fritz-haag.de

Die FEINSCHMECKER-Bewertungskriterien

Einer der besten Weinproduzenten
Herausragende Weinqualität
Sehr gute Weinqualität
Gute bis sehr gute Weinqualität
Gute Weinqualität
Halber Punkt
Bewertung ausgesetzt
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