Weintipp des Monats Juni 2022: Lassen Sie mal die „Sau“ raus!
... mit einem wundbar eleganten Roten aus der Maremma!
Die Toskana ist ein Sehnsuchtsort für Weinliebhaber und Genießer. Und einige sind so verliebt, dass sie bleiben. So erging es auch Julia und Georg Weber vom Kultweingut Monteverro.
Wer soll es ihnen auch verdenken!? Blickt man vom Gut in Richtung des nur fünf Kilometer entfernten Tyrrhenischen Meeres, weht einem die kühle Brise der See um die Nase – gleichzeitig betört der Duft nach Rosmarin, Thymian und Lavendel der Macchia.
Saftig & elegant
Dunkle Farben treffen auf intensive, fruchtige Noten
Hier, im Südosten der Toskana, auf den Hügeln des Örtchens Capalbio hart an der Grenze zum Latium, sind wir im relativ jungen, aber um so erfolgreicheren Weinbaugebiet Maremma – ehemals unbewohnbares Sumpfland zwischen Siena und Rom.
Familie Weber setzt wie die meisten Winzer hier auf die klassischen französischen Rebsorten Chardonnay, Syrah, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot. Und der „Cru Bourgeois“ des Hauses steht auch ganz in bordelaiser Tradition. Mein Wein des Monats ist der 2019er Verruzzo di Monteverro!
Rückgrat mit samtiger Struktur und verführerischer Würze
Rubinrot und satt steht er im Glas. In der Nase finden wir reife Kirsche, schwarze Johannisbeere, Noten von feinem Tabak und Thymian. Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon verleihen dem eleganten Roten Rückgrat, Merlot sorgt für die samtige Struktur, Syrah bringt verführerische Würze.
Dieser Charakter schafft es spielend, seine mediterrane Herkunft widerzuspiegeln, ohne dabei fett und schwer zu sein.
Saftig und elegant mit feiner Tanninstruktur und perfekter Balance brilliert die Cuvée, die im Stahl vergoren und danach 12 Monate in französischer Eiche ausgebaut wurde.
Dieser geniale Tischwein passt zur gegrillten Wachtel, zum gebratenen Thunfisch, und natürlich darf eine Salsiccia vom Wildschwein als Empfehlung nicht fehlen – ist doch „Verruzzo“ der toskanische Ausdruck für „der kleine Eber“, auch der Name des Weinguts „Verro“ leitet sich regional-historisch von dem Wort Eber ab.
Etwas Luft tut ihm gut, also öffnen Sie ihn eine Stunde vorher (oder karaffieren ihn) und genießen ihn bei kühlen 14 bis 15 Grad. Also, lassen Sie gar die nicht so kleine Sau raus aus ihrem „Flaschengefängnis“ – so günstig haben Sie auf diesem Niveau noch nie Kurzurlaub in der Toskana gemacht!
Salute!