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Restaurant
Alte Brennerei
Habenschadenstraße 4a, 82049 Pullach im Isartal, DE
Münchens südliche Vororte sind
mit viel Kaufkraft ausgestattet,
aber mit wenig ambitionierter
Gastronomie. Umso erfreulicher, wenn hier
ein junger Koch mit einem zeitgemäßen
Konzept den Schritt in die Selbstständigkeit wagt. Sebastian Fasching hat nach
Stationen in namhaften Münchner Betrieben die „Alte Brennerei“ übernommen, ein
holzverkleidetes Gebäude mit schöner
Terrasse im Garten des Hotels Seitner Hof.
Die Gaststube ist bayerisch-gemütlich, mit
Holzvertäfelung und umlaufenden Sitzbänken – Ledersessel und ausgewählte
Kunst sorgen für Frische. Fasching will die
Traditionen des Alpenraums neu interpretieren, setzt dabei auf Erzeuger der Region, strikte Saisonalität und überlieferte Techniken wie Fermentation und Einwecken.
Vorneweg stimmt ein „Brotzeitbrettl“
mit Hausgemachtem (Sauerteigbrot, fermentiertes Gemüse, Aufstriche) sowie
Charcuterie von einem Biohof genüsslich
ein. Bei der schmackhaften Vorspeise „Pilz
Foie“, eine der zuletzt so beliebten vegetarischen Alternativen zur Gänsestopfleber,
serviert Fasching eine Farce von Pilzen,
Cashew-Nüssen, Butter und Trüffel, begleitet von Zwetschgen-Chutney und
Mürbteig-Crumble. Ein Beispiel moderner
Gemüseküche ist auch der Kürbis, als Flan
und geschmort, mit Kürbiskernöl-Topping,
dazu gibt es Spinat und gekrümelten Ziegenkäse. Gebratenes Filet und butterzart geschmortes Shortrib vom Weiderind
werden von einem Dreierlei von der Karotte und Hibiskusjus begleitet. Bei den
Desserts spielt die Küche gern mit salzigen
Noten wie beim dekonstruierten Zitronenkuchen: Zu Zabaione und Sorbet von der
Zitrusfrucht mit Mürbteig-Crackern liefern
winzige Salzkapern herzhaft-säuerliche
Kontrapunkte.
Die Weinkarte zeigt eine Tendenz zum
Naturwein und selten zu findenden Flaschen wie Christian Stahls Chenin Blanc
„Steinmauer“, ein exzellenter Essensbegleiter. Sehr freundlicher Service!