Die besten Einkaufsadressen Käse für Genießer 2022
Zwei junge Franzosen hängten vor zehn Jahren ihre Bürojobs an den Nagel und widmen sich seitdem der Schulung der Berliner in der Qualität der Fromages ihrer Heimat. Im Prenzlauer Berg bieten sie 90 Käsesorten von kleinen Höfen in ganz Frankreich: Darunter exzellente Camemberts, einen sehr alten Gruyère, aber auch regionale Spezialitäten wie Brillat-Savarin, cremigen Chaource, Chabichou du Poitou und den legendären Rocamadour. Sogar den herausfordernden Sch’ti-Klassiker Maroilles haben sie stets vorrätig. Wer 24 Stunden vorher bestellt, kann Fondue- und Raclettekäse gerieben und vorgeschnitten abholen. In der Dependance in der Lychener Straße kann das Angebot zu sehr fairen Preisen auch mit einem Glas Wein verkostet werden.
Deutschlands größten Feinkosthändler gibt es gleich zweimal in Berlin: einmal am Charlottenburger Spreebogen und einmal auf dem einstigen Schlachthofareal in Prenzlauer Berg (Hermann-Blankenstein-Straße 48). Insgesamt rund 12 000 Produkte hat das Unternehmen das Jahr über im Sortiment, darunter 400 Käse mit einem Fokus auf gereiften französischen Rohmilchkäsen und auch auf Mozzarella, Burrata und Ricotta aus Italien. In Berlin werden Käsefans in beiden Niederlassung fündig – die Auswahl an Käsen in den Regalen ist fast identisch. „Charlottenburg“ allerdings bietet zusätzlich eine Käsetheke, für die Käseexpertin Kerstin Pfalz vieles anschneidet, portioniert und auch erklärt und berät. Spezialitäten, die nur schwer zu finden sind, sind momentan, wie sie sagt, „ihr“ Comté ab 18 Monaten Reife sowie die Käse vom französischen Star-Affineur Philippe Olivier. Im hauseigenen Bistro ein paar Schritte weiter führt Kristof Mulack als neuer Küchenchef auch gleich noch den kreativen Umgang mit Käse vor; Vacherin Mont-d’Or Haut-Doubs etwa serviert mit Birne, Rosenkohlblättern und Trüffel. Auch die Küchenchefs kaufen hier ein.
Fritz Lloyd Blomeyer ist schon mit Ende dreißig zum besten Käsehändler Berlins avanciert, Sterneköche schwören auf seine guten Kontakte zu Bauern und Erzeugern – und auf seine feine Nase, die ihn Käsetrends früher erspüren lässt als seine Konkurrenten. Im eigenen Laden im Berliner Westen konzentriert er sich auf Käsesorten kleiner Produzenten in Deutschland: Ziegenkäse vom Brandenburger Capriolenhof, lange gereifter Allgäuer Bergkäse oder der legendäre Via Aurelia aus Geifertshofen, von dem es nur 30 Laibe im Jahr gibt. Zum Käse setzt er auf eine Auswahl herzhafter Sauerteigbrote aus einer nahen Bäckerei sowie auf Chutneys aus einer Manufaktur in der Mitte Berlins. Blomeyers Laden leitet übrigens Anne Michalla, die vorher bei „Frühsammer“ Restaurantleiterin war – höchste kulinarische Weihen also. Viele Käsesorten gibt es auch im hauseigenen Onlineshop.
Dependance der ältesten französischen Weinhandlung Berlins, die nur ein paar Häuser weiter eine große Auswahl von fast 600 Flaschen bietet. Mit der Genusshandlung vervollständigen sie das Angebot und bieten zugleich noch die kulinarische Begleitung: Hier empfehlen sie die passenden Käse zur Weinauswahl, der Schwerpunkt liegt auf französischen Klassikern, die wöchentlich in handverlesener kleiner Auswahl importiert werden. Verkauft werden von den jungen und sehr gut beratenden Mitarbeitern auch ofenfrische Brioches, Blutwurst und Saucissons, luftgetrockneten Würste, sowie bretonische Fischspezialitäten.
Kleiner Kiez-Käseladen mit großer Auswahl in einem großbürgerlichen Eckhaus im Berliner Stadtteil Wilmersdorf gelegen. Der Laden gehört zur Traditionsfleischerei Jürgen Bachhuber und bietet hier rund 100 Käsesorten. Der italienische Name ist etwas irreführend, denn die Auswahl ist international: Neben frischer Burrata gibt es eine feine Auswahl holländischer Goudas und französischer Rohmilchkäse sowie regionale Spezialitäten von kleinen Berliner und Brandenburger Erzeugern. Gerne können die Sorten vor Ort verkostet werden, auf Bestellung bereitet das Formaggino auch größere Käseplatten.