Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2024 | Seite 3

Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2024

Bewertung mindestens
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Land
Regionen
Preisspanne €
Platzierung
Platz 21
Grand Selection
Intensiv fruchtig
Platz 21

Und noch ein erfolgreiche Premiere beim OLIO-Award: Was uns in diesem Jahr aus istrischen Ölen erreicht hat ist, kurz gesagt, bemerkenswert und über jeden Zweifel erhaben! Alle Zeichen stehen hier auf Qualität. Ganz vorne mit dabei ist Monte Rosso, das Projekt von Davor Dubokovič und Uroš Gorjanc, die sich in dem im nordwestlichen Teil Istriens (das Dörfchen heißt Crveni Vrh – Roter Berg) ein kleines Paradies geschaffen haben. Hier im Dreiländereck Kroatien – Italien – Slowenien bewirtschaften sie auf über 65 Hektar 14.000 Olivenbäume, über 50.000 Weinstöcke, 2.000 Kirschbäume, 600 Mandel- und Feigenbäumen und einiges andere mehr. Sie schöpfen also aus dem Vollen – und offesichtlich vom Besten, denn ihr ekstra deviško oljčno olje Grand Selection, ein Blend aus Leccino und Istrska belica, ist ihnen hervorragend gelungen! Hier grünt alles um die Wette: Mandeln, Olivenblätter, Gras und Kräuter (insbesondere Thymian), selbst das animierende Bitter (grüne Mandeln) und die rezente Schärfe (grüner Pfeffer) sind entsprechend eingefärbt. Čestitam! Glückwunsch!

Großartig zu einem Salat mit calamaretti und puntarelle, gegrilltem Fisch (etwa Loup de mer) oder Käse aus der (weiteren) Region, einem aromatischen „Paski Sir“, einem Schafskäse von der Insel Pag.
Monte Rosso
Crveni Vrh - Monte Rosso, 52475 Savudrija - Salvore, Kroatien
69,90
Platz 22
Don Peppino DOP Monte Etna
Leicht fruchtig
Platz 22

Vier Generationen, die sich der „Kultur des Öls“ des Öls gewidmet haben, kulminieren nun in Sergio Pappalardo, Firmeninhaber, Öltechniker und Sommelier, der sein Produkt vom Setzling im Olivenhain bis zur Abfüllung, Schritt für Schritt begleitet. Was wir uns, angesichts der wunderbaren Lagen an den Hängen des Ätnas bei Santa Maria di Licodia in der Provinz Catania in knapp 1000 Metern Höhe auch nicht nehmen lassen würden! Das „Don Peppino“ (100% Nocellara Etnea) bietet im Duft grüne Tomaten nebst Blättern und Rispe, grüne Äpfel, Lattich und Artischocke en masse, das alles wird dann am Gaumen um viel Mandelgrün und Artischocke ergänzt, was die ganze Angelegenheit noch komplexer, aber auch (noch!) harmonischer gestaltet. Dazu feine Bitternoten und eine etwas später einsetzende, recht nachhaltige peperoncino-Schärfe … – auguri!

Sehr schön zu einer Quiche oder Gemüsetarte, wer auf den Teig verzichten kann, dem raten wir zu Ratatouille oder einem Kichererbsensalat mit moscardini (Baby-Oktopoden) und Limetten-Parmesan-Olivenöl-Vinaigrette.
SIKULUS
Via F.Puglisi, 95038 Santa Maria di Licodia, Italien
23,00
Platz 23
Almagre picual temprano
Intensiv fruchtig
Platz 23

Picual, ick hör’ Dir (endlich wieder) trapsen! Seit 2018 konnte sich keines der Öle von Petri Villaescusa Arreaza und Miguel Valencia so weit vorne platzieren wie ihr AOVE von besonders früh geernteten Picual-Oliven. Umso schöner und bemerkenswerter, wenn das trotz widriger Umstände (die Kampagne 2023/2024 war alles andere als einfach!) geschieht. Das deutlich ins Zitrische tendierende Öl (Zitronenmelisse, alle Arten von Agrumen bis hin zu klassischem, mit Bergamotte aromatisiertem Earl Grey) wird am Gaumen körperreicher und fruchtiger, jetzt vor allem Tomaten (davon jede Menge und in allen Reifestadien), im Finale zartes Mandel- und Artischockenbitter, dezente Radieschen-, Kohl-, und Chili-Schärfe – wie aus dem Lehrbuch!

Ideal zu einem Salat von weißen Bohnen, Salzzitronen und Wildkräutern, zu crostini mit Auberginen – als Püree oder auch vom Grill – oder zu einer cremigen burrata mit anchoas aus Santoña (die besten, und am besten Kaliber „00“!).
Petra Villaescusa Arreaza/ Aceites Almagre
calle Galeras de España, 13270 Almagro, Spanien
18,50
Platz 24
1979
Mittel fruchtig
Platz 24

Ein Blick in die Chronik des letzten Jahres: „Etwas schade, dass Adriano März, Sohn des bekannten Merum-Herausgebers und schreibenden Kollegen Andreas März, nicht ganz der große Wurf gelungen ist.“ Aber heuer sind die Karten neu gemischt, ist alles anders – und das„1979“, ein extra vergine in Bio-Qualität aus Leccio del Corno, Maurino, Moraiolo und Rossellino, schlicht hervorragend. Herzlichen Glückwunsch, lieber Adriano! Die März’sche Cuvée duftet animierend grasig, nach frischen Kräutern, noch etwas unreifer Banane und grünen Mandeln. Am Gaumen dann eine süßlich-herbe, sehr ausgeprägte Bittermandel- und Radicchionoten und eine handfeste Prise weißen Pfeffers und (deutlich fruchtiger) Piment d’Espelette. „Bellissimo“, seufzt der italienische Juror zufrieden.

Ideal zu Geflügel, etwa paccheri mit Perlhuhn und säuerlich eingelegten Kirschen oder, auf nach Spanien, zum klassischen pollo en pepitoria, dem Huhn in Mandelsauce.
Balduccio
Via Greppiano, 51035 Lamporecchio, Italien
18,00
Platz 25
Superbo
Intensiv fruchtig
Platz 25

4 aus (Top) 50: Weiter geht es mit Americo Quattrociocchis drittplatziertem extra vergine „Superbo“, einer Mischung aus 70% Itrana- und 30% Moraiolo-Oliven, das zunächst vergleichsweise zurückgenommen scheint, dann aber immer vielschichtiger, komplexer und letztlich köstlicher wird: Im Duft Tomate, grüne Mandeln, Spinat, ein immer präsenter werdender Hauch von Zitronenschale, dann Banane und Apfel, am Gaumen wiederholt sich dieser Eindruck, nun aber von einer feinen picccantezza unterlegt, dazu nun mehr Kräuter (insbesondere Thymian), Olivenfrucht und -blätter, gelbe Äpfel und Zuckerschoten, was uns nur noch mehr beflügelt.

Küchentipps: Zu panzerotti (eine Art frittierter Calzone), pinzimonio (Gemüse-Cruditées) und gegrilltem Butternut-Kürbis mit pikant gewürztem Ricotta.
Americo Quattrociocchi
S.S. 148 Pontina km 99,000, 04019 Terracina, Italien
24,90
Platz 26
Crudo "SeiCinqueZero"
Leicht fruchtig
Platz 26

Den Ogliarola-Spezialisten, die am Fuß der Murgia ihre großartigen „Crudo“- und „Culto“-Öle produzieren (eine azienda mit 20 Hektar Land und gut 8000 Bäumen), ist mit dem wieder einmal formidablen „Crudo Sei Cinque Zero“ (die Essenz von 650 Oliven in einem 0,25-Liter-Fläschchen) ein „ganz besonderer Saft“ gelungen. Das Coratina-Wunder (OLIO-Award-Preisträger von 2017 und 2021), für das ein Juror neben „Mandel“, „grüner Banane“ und „grünem Apfel“ abgesetzt die Trias „Mandel – Chili – Pistazie“ notiert, duftet in der Tat herrlich gründmandelig und legt am Gaumen in Sachen Komplexität erheblich zu, neben frischen und leicht gerösteten Pinienkernen und der ohnehin omnipräsenten Mandel machen sich ein „dunkelgrünes“ Walnussbitter sowie eine ausgeprägt beherzte peperoncino-Schärfe bemerkbar. Wie immer absolut inspirierend!

Fantastisch zu Lammleber mit Steinpilzen und Totentrompeten, zu Steinpilzcarpaccio oder einem Bressehuhn au vin jaune mit Morcheln und „Pastabeilage“.
Olearia Schiralli
STRADA PROV.LE BITETTO-BINETTO, 70020 Bitetto, Italien
18,00
Platz 27
Mimì Coratina
Intensiv fruchtig
Platz 27

Das Familienunternehmen, das von Donato und Michele Conserva geleitet wird, ist die ölgewordene Hommage an ihren viel zu früh verstorbenen Vater Domenico, genannt „Mimi“. Die beiden Brüder haben seinen Traum von eigenen Olivenhainen und eigenem extra vergine in vergleichsweise epischer Breite verwirklicht, ganze sieben Produktlinien bilden das Beste aus den Sorten Ogliarola, Cima di Melfi und Coratina (zuweilen wohl auch Peranzana und Nociara) ab. Hier sind es 100 % Coratina für eine zu 100 % beglückende Aromenfülle: Bittermandel, Rosmarin, Avocado, Artischockenbitte (mit leichtem Ausschlag gen Wal- bzw. Haselnuss) und Brunnenkresse-Chili-Schärfe.

Tipp: Couscous mit Lamm (weder an Ras el-Hanout noch Harissa sparen) oder glasig gegarter Seeteufel mit Cidre-Sauce und karamellisierten Schalotten.
AZIENDA AGRICOLA DONATO CONSERVA
Via Imbriani, 70026 Modugno, Italien
19,00
Platz 28
Hispasur Gold
Intensiv fruchtig
Platz 28

Der OLIO-Award-Gewinner der Kategorie „mittelfruchtig“ von 2016 bzw. der Top-30-Platzierte von 2022 beweist zweifellos qualitativ Konsistenz, was angesichts des Produzenten – Familie Yévenes –, der sich seit 1858 der Erzeugung von Olivenöl widmet und vor einigen Jahren mit „Knolive Oils“ eine etwas zeitgeistigere, absolut hervorragende, von Beginn an dauerprämierte Zweitmarke etabliert hat, so gar kein Wunder ist. Das sortenreine Picual aus den Sierras Subbéticas, der Premier- bzw. Grand-Cru-Region für fulminante Öle duftet nach frisch geschnittenem Gras, Mandeln, noch grünen Rispentomaten, Artischocke und zitrischen Noten. Am Gaumen dann mehr Kräuter (Minze, recht ätherisch), weißer Pfeffer, präsentes Artischocken- und Mandelbitter sowie ein leicht chilischarfer, zunehmend pikanter Nachhall.

Passt hervorragend zu Moussaka. Wenn es spanischer sein soll: tortilla de papatas oder soldaditos de Pavía (eine Art Fischstäbchen auf bacalao-Basis).
Knolive Oils
Ctra. A-339, Km. 23, 14800 Priego de Córdoba, Spanien
20,50
Platz 29
Crux
Intensiv fruchtig
Platz 29

Wir kennen die Öle der Fattoria Ambrosio schon seit Jahren – allerdings hauptsächlich aus der einschlägigen Fachliteratur. Wie schön, dass nun ein extra vergine von den Olivenhainen, die von dem Parco Nazionale del Cilento gesäumt werden, endlich zu uns gefunden hat! Das „Crux“, ein reinsortiges Coratina-Öl („Die Coratina-Olive ist stark, stolz und vor allem echt, genau wie der Landstrich, in dem sie gedeiht“, lässt uns der Produzent wissen), begeistert mit einer Mandelfülle, die alles andere als eindimensional ist: reife wie grüne, süße wie zartbittere Mandeln, dazu grüne Banane, Limettenschale, frisches Gras, Rosmarin, eine feine Schärfe sowie anregendes Walnussbitter – das Warten hat sich gelohnt!

Wir empfehlen das das Öl zu panzanella (toskanischem Brotsalat) oder einem Risotto mit Kaninchen.
FATTORIA AMBROSIO
VIA NAZIONALE, 84040 CASTELNUOVO CILENTO, Italien
20,00
Platz 30
Picual Fontclara
Leicht fruchtig
Platz 30

Ein neues Öl aus Katalonien? Eine Finca (mit State-of-the-Art-Mühle!) im Empodà, dem Hinterland der Costa Brava unter Schweizer Ägide? Ein reinsortiges Picual? Unbedingt, was kann da schon schief gehen? Nichts, alles zeigt „ad astra“ ganz ohne „aspera“! Roland Zanotelli hat hier einen ganz ausgezeichneten Olivensaft auf die Flasche gebracht: Herrlich pikant, anregend bitter, jede Menge Kräuter, Mandeln, Artischocken, Radicchio, und bis in den langen Nachhall druckvoll und rezent: so geht Picual. Und so lieben wir es!

Passt wunderbar zu Pulposalat, ajo blanco (kalte Mandelsuppe) oder zu frischem Sauerteigbrot und tarama (Fischrogencreme) sowie Garnelen-Carpaccio mit confierter Pomelo (macht süchtig!).
Zanotelli SL
Camí de Sant Julià, 17256 Palau-Sator, Spanien
17,60
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