Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2024
Mächtige 600 Hektar Land besitzen die “Nachfolger des Hermano Lopez” rings um Luque, ziemlich genau in der Mitte zwischen Cordoba und Granada. Bestes Öl in diesem Jahr ist das reinsortige Hojiblanca. die Jury tippte richtig auf diese Sorte – denn sie fand reichlich reife Tomaten im Bukett und im Geschmack Oliven, Oregano, Thymian und Salbei. Auf der Zunge beginnt der Eindruck süß und wird dann immer pikanter. Gelungen!
Die ambitionierteste Ölmühle Kretas, die mittlerweile zum mittelgroßen Konzern Melissa-Kikizas gehört, qualifiziert sich auch in diesem sehr schwierigen Jahr unter den Top 100, Kompliment dafür! Gras, Tomaten, aber ach Kamillenblüten, eine duftende Wiese und Lattich überzeugen in den Aromen, dazu Walnuss, Pinienkerne, Cashew.
Das “Rose Olivastra Seggianese” ist eines der neueren Öle im Portfolio des legendären toskanischen Öl-Meisters. Die seltene, regionaltypische Sorte Olivastra Seggianese, eine spät entdeckt Wildsorte, gibt hier ein leicht fruchtiges, recht sanftes, aber schön grasig-duftendes Bild ab, geprägt von Tomatenblättern und Artischocken, Rauke und Basilikum. Kaum bitter und wenig scharf, dürfte es auch Olivenöl-Neulinge überzeugen.
Der Graf ist zurück, wir applaudieren, nach Jahren deutlich misslungener Ölversuche. Der apulische Großgrundbesitzer (250 Hektar bei Andria) reicht stets nur ein Öl bei unserem Wettbewerb ein, gepresst aus der klassisch-apulischen Coratina. In diesem Jahr wirkt es fein und leicht fruchtig, gefällt it den Aromen von roten Äpfeln, reifen Tomaten, Olivenblättern und etwas Obstblüten und einem Nachhall von nicht allzu scharfer Chili.
Contrada San Domenico S.p. 231, 76123 Andria, Italien
Andrea Amadoris zweiter guter Wurf (siehe Platz 11) ist dieses Öl aus den Sorten Coratina, Fasola und Ogliarola. Es begeistert vor allem Freunde mildfruchtiger Öle – da bietet es Noten von Mandeln, grünen Bananen, grünen Äpfeln, Olivenblätter und Rosmarin, im Bukett sowohl als auch auf der Zunge. Es schmeckt zurückhaltend bitter, aber schärfer im Nachhall. Wundervoll.
Letztes Jahr hatte sie pausiert, diesmal ist sie zurück: CHiarentana von Donata Origo, die im wunderschönen, idyllischen Orcia-Tal auch Ferienapartments vermietet. Das Chiarentana-Öl wird rein aus Maurino-Oliven gewonnen, die teilweise auch hundert Jahre alt sind. Mit seinen Noten von Gras, Artischocken, grüner paprika, grüner Bananenschale, Rosmarin und Kohlrabi ein sehr gefälliges, harmonisches Öl.
Strada Foce e Fornace, 53042 Chianciano Terme, Italien
Ein altbekanntes, gutes Öl, nach kurzer Pause wieder in den Top 100 bei uns. Der “Schatz” wird aus den Sorten Cerasuola, Biancolilla und Nocellara del Belice gepresst und punktet mit einem Bukett von Gras, grüner Bananenschale, Limette, grüner Paprika und Artischocken. Leicht herb, zeigt es eine betonte Schärfe im Nachhall – wie es sich für ein gutes sizilisches Öl gehört.
In Caceres in der Extremadura bewirtschaftet Ana Maria Sácnhez Granda 100 Hektar Haine.In diesem Jahr, wie schon fot zuvor, kann das “San Carlos” aus Arbequina-Oliven mit kräftigen Aromen punkten, wobei es erstaunlich mild auf der Zunge bleibt. Delikat präsentieren sich reife Früchte, Schalen vn Bananen und Äpfeln, Paprka und vor allem viel reife Tomate.
Finca La Laguna s/n, 10529 Majadas del Tiétar, Spanien
Nicht viele Produzenten aus der Basilikata, Italiens Stiefelsohle, schaffen es in unsere Top-Liga. Quinto schon: Der Produzent aus Montalbano Ionico, wenige Kilometer vom Ionischen Meer entfernt, präsentiert ein frisch mildfruchtiges Öl, das vor allem mit Mandelnoten punktet, dazu auch nach Gras und Bananenschale duftet und nach Pinienkernen einerseits, Artischocken andererseits schmeckt, etwas Walnuss und Schnittlauch finden wir auch. Sehr harmonisch!
CONTRADA SANTA LUCIA - S.P. 103 - AGRO DI MONTALBANO., 75023 Montalbano Jonico, Italien
Dieses Öl von Franci schrieb Geschichte – denn der toskanische Erfolgsproduzent präsentierte es bei einer Sommelier-union als erstes “Grand Cru”-Öl, um seine Klasse zu unterstreichen. Ein medienwirksamer Coup – auch weil Franci das Öl auf Bitten der Sommeliers gegen hochklassige Bordeauxweine eintauschen konnte. Das Öl dürfte bis heute das teuerste in Francis Portfolio sein, wird dem Preis aber nicht ganz gerecht. Das reinsortige Frantoio bleibt i der mild fruchtigen Klasse, bietet Noten von Mandeln, Kräutern, grünen Äpfeln, Zitrusschale, auch etwas Kiwi und grüne Banane. Bitter und pikant ist es nur im moderaten Bereich.